31 schamlose Lügen, die wir in unserer Jugend erzählt haben
Von Laura Maria Drzymalla
„Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der Wahrheit“ hat mal jemand Kluges aufgeschrieben. „Höhö,warum liegt hier eigentlich Stroh?“, fragt unser 15-jähriges Ich sofort und wir erinnern uns, dass wir es in diesem Alter mehr mit der Albernheit als mit der Wahrheit hatten.
Unsere Teenagerjahre waren hart genug – wahrscheinlich sahen wir einfach über alle Maße übel aus, waren von Akne befallen und hatten viel damit zu tun, mit dem Festnetztelefon zu socializen, während der Papa im Internet war und wütend rumgebrüllt hatte, wir sollten aus der Leitung gehen. Wahrscheinlich waren wir verliebt (unerwidert versteht sich). Sehr viel wahrscheinlicher waren wir mies in der Schule. Darüber hinaus war die verfaulte Kirsche auf dem Eisbecher unseres Lebens, dass wir keinen Alkohol legal erwerben durften. All diese Problematiken erforderten ein perfide gehäkeltes Netz aus Schwindeleien und Vertuschungen, natürlich nur um unsere Streetcredibility zu verbessern und uns praktischerweise nebenbei außerdem vor dem Hausputz zu drücken. Leider haben wir uns in diesem Netz mehr als einmal verheddert – was erforderte, unsere Lügen auszuweiten, um die eigene Haut zu retten.
„Ich bin schon 18, habe aber leider meinen Ausweis vergessen!“
Lügen im Kindesalter ist bis in die Jugend ein tatsächlich ein pubertäres Übergangsphänomen, das neurobiologisch erklärt werden kann. Im Umgang mit der Wahrheit, Nicht-Wahrheit und dem Erfinden von Zuständen beginnen wir als Teenager eine regelrechte Revolution in unserem Gehirn. Neurobiologen nennen das Umorganisation, und das in mehreren Hirnteilen und Richtungen gleichzeitig. Auch wenn wir genau diesen Fakt damals auf jeden Fall gegen unsere Eltern verwendet hätten, um unser schamloses Herumgelüge zu erklären – es macht die folgenden Schwindeleien leider um keinen Deut besser:
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Papa hat aber „Ja“ gesagt!
Hat er natürlich nicht – Papa wurde in die Garagenbandproben nie eingeweiht. Bevor der perfide Eltern-Hustle auffliegt, sind wir allerdings schon flink aus dem Haus gedüst.