Claire Show

Ein Festival-Tag aus Musiker-Sicht: Anfahrt – Auftritt – Aftershow

Es gibt ja unzählige Festival-Guides. Es gibt Anleitungen, welches Festival man besuchen sollte, wie man dort den Alkohol aufs Gelände schmuggelt, welcher Coachella-Kopfschmuck-Trend dich zum It-Boy oder -Girl deines Festivals macht und noch viele mehr. Ein wichtiger Festival-Aspekt wurde jedoch noch nicht oft beleuchtet: der Künstler. Was genau macht der Musiker denn den ganzen lieben langen Tag auf einem Festival, wenn er nicht gerade sein Set auf der Bühne abfeuert? Mit Claire haben wir in den vergangenen zwei Jahren fast 50 Festival-Shows gespielt. Ich versuche, euch mal einen Einblick in einen typischen Tagesablauf zu geben.

 

Anfahrt:

Einer der wohl lästigsten Bestandteile rund um das Festival ist die Anfahrt. Nachdem man um 8 Uhr sein gesamtes Instrumenten-Sammelsurium in den Sprinter geschmissen hat, geht es los. Man schlängelt sich über die Autobahnen dieser Welt, genießt ungenießbare Kaffees an Tankstellen und bekriegt sich um die freie Bank im Bus. Natürlich nur für den Fall, dass sie frei ist. Sonst ist Kuscheln angesagt. Die schwierigste Aufgabe wird dem Fahrer beziehungsweise den Fahrern zuteil, die sich mit einem Cocktail aus Raststätten Cappuccinos, Red Bull und Kippen irgendwie über die mehrstündige Anfahrt retten müssen. Erst durch den Aufstieg zum sagenumwobenen Nightliner kann man sich etwas gemütlicher von A nach B bewegen. Auch wenn man sich Betten auf engstem Raum teilen muss und man sich als Gruppe schneller mal auf die Nerven geht, ist es ein wahnsinniger Komfort, am Zielort aufzuwachen.