Kiffen für den Staat
Wenn es in Deutschland rund 2,5 Millionen Kiffer gibt, die im Durchschnitt je 20 Gramm Marihuana pro Monat kaufen, dann macht das einen jährlichen Cannabis-Konsum von 6.000 Tonnen und eine unfassbar verlockende Geldquelle für die Staatskasse – das rechnete de Grünen-Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek nun der Bild-Zeitung vor – und sprach sich deutlich für eine Legalisierung der Droge in Deutschland aus.
Denn halte der Staat den bisherigen Schwarzmarktpreis von sechs Euro pro Gramm aufrecht, dann könne er rund 1,8 Milliarden Euro extra einstreichen. „Kiffen für die schwarze Null“ sozusagen, wie es der Politiker gegenüber der Bild selbst formuliert. Und Janecek setzt noch einen drauf: Nochmal die gleiche Summe könne der Staat dadurch einsparen, dass die Kosten von Polizei, Strafvollzug und Gericht wegfallen würden, wenn das Verbot aufgehoben sei. „Eine Legalisierung würde sich also doppelt bezahlt machen“, prahlt der Grünen-Politiker gegenüber der Bild weiter. In den USA, wo die Legalisierung in vielen Staaten unlängst durchgesetzt wurde, lag der staatliche Profit nach Expertenschätzungen übrigens bei zwei Milliarden Euro im Jahr 2014.
Wann ist eigentlich Wahlkampf?
Wer aber nun freudig den Joint schwingt, der hat sich geschnitten. Denn es drängt sich ja nun die Frage auf, wie der gemeine Kiffer neben dem persönlichen Vergnügen auch mal eben die Staatskasse aufbessern kann. Dafür hat Janecek natürlich auch Platz in seiner Rechnung: Eine Cannabis-Steuer von 50 Prozent pro Gramm soll das Gras zum Goldesel und den Staat zum reichsten Dealer im Viertel machen.
Wir fragen uns: Versuchen die Grünen mit diesem Schuss in den Nebel, die eigene Wählerschaft zu vergrößern? Dem kiffenden Volk mal eben die Legalisierung spendieren und gleichzeitig den Weed-Kritikern das Maul mit Steuergeldern stopfen?
Bildquelle: Pablo Miranzo unter CC BY 2.0