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Warum es absurd ist, sich Instagram-Beziehungen zum Vorbild zu nehmen

Was heute anders ist, im Vergleich zu früher? Och, so Einiges. Neben der unumstrittenen Tatsache, dass eine ordentliche Weltreise fast zum Erwachsenwerden dazugehört und Social Media wie die ultimative Beschreibung unserer Generation in den Ohren klingt, hat sich auch die Auffassung einer perfekten Beziehung verändert. Früher waren Patrick Swayze und Jennifer Grey in Dirty Dancing noch das unantastbare Musterbeispiel einer fehlerfreien Liebe. Ist der Moment, in dem Baby und Johnny zu „The Time of My Life“ die lang geübte Hebefigur das erste Mal fehlerlos ausführen, überhaupt zu übertreffen?

Eigentlich kann es nur der frierende Leonardo mit weißen Lippen und Eisberg im Hintergrund mit diesem Tanzauftritt aufnehmen. Ok, vielleicht auch noch die Hauptcharaktere von „P.S. Ich liebe dich“ oder „Notting Hill“. Jedenfalls waren es früher genau diese Filmfiguren, die der Erfüllung unserer heimlichen Beziehungsträume ein Gesicht gaben. Heute sind es Instagram-Pärchen, die ihre unnormalen perfekten Körper an cosy sundays in die Kamera strecken und Mützen auf dem Kopf tragen, mit dem Aufschrift „King“ and „Queen“. Ernsthaft?

 

Relationshipgoals auf Instagram? Nicht wirklich erstrebenswert

 

Baby, Johnny und Jack scheinen ausgedient zu haben. Heute sind es echte Pärchen, denen wir unsere Aufmerksamkeit widmen. Handy an, Instagram öffnen und schon gibt es unendlich viele Instagram-Profile, die uns die perfekte Beziehung in „realistischen“ Bildern auf dem goldenen Tablett servieren. #relationshipgoals nennt sich das Ganze. Ist es also das Geheimnis einer gut funktionierenden Beziehung, halb nackte Selfies mit Calvin Klein Unterwäsche zu posten oder sich Pullis mit „My Girl“ und „My Boy“ Aufdruck zuzulegen?

Nicht zu vergessen, die gemeinsamen Bilder im Fitnessstudio oder Pärchenbilder in Thailand. Es ist schon extrem absurd, dass diese Darstellungen als Ziele einer Beziehung aufgefasst werden. Sollte es nicht schlicht und einfach unser Vorhaben sein, eine individuelle Partnerschaft zu führen, in der beide Partner glücklich sind, auch wenn keine Bilder beim Frühstücken im Bett oder mit den identischen Markenschuhen geschossen werden? Zugegeben, Jack und Rose sind wohl auch keine realistischen Vorbilder, wenn es um die Liebe und eine zukunftsorientierte Beziehung geht. Aber wenigstens hing Jack nicht halb erfrohren im Wasser, um seine Finger dann zu einem Hashtag zu formen und mit den Worten „Relationshipgoals“ unterzugehen.

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