Hilfe, meine beste Freundin wird Mutter!
Es soll sie noch geben, die jungen Frauen, die statt auf One-Night-Stands und Lebensabschnittsbegleiter auf lebenslanges Eheglück und Nachwuchs setzen – und das schon vor dem 30. Geburtstag! Enge Freundinnen tun sich dann oft schwer damit, den Schock zu verdauen. Wie soll man nun mit der werdenden Mutter umgehen?
Akzeptanz für verschiedene Lebensentwürfe
Seien wir doch mal ehrlich: Wir fühlen uns zwar alle unglaublich individuell und selbstbestimmt, aber letztendlich rennen wir doch alle den gleichen Trends nach: Wir inszenieren uns mit Selfies in den Sozialen Medien und basteln im Fitness-Studio an unserer Selbstoptimierung. In der Woche büffeln wir beim Studium oder absolvieren Praktika und am Wochenende geht es selbstverständlich auf die Piste im Szeneviertel.
Kündigt eine junge Frau in den 20ern heute an, sie möchte ihren Freund heiraten und eine Familie gründen – oder ist gar schon schwanger – erntet sie vor allem fassungslose Blicke. Wie spießig! Wie altmodisch! Heute muss doch niemand mehr heiraten! Und ein Baby versaut doch die Karriere! So oder so ähnlich fallen die Argumente aus. Doch was ist an diesen Argumenten dran? Eigentlich nicht viel. Die Abwehrreaktionen entstehen meist nur daraus, dass auf einmal jemand einen ganz anderen Lebensentwurf als den eigenen plant und die Akzeptanz fällt zunächst oft schwer.
Schwangerschaften im jungen Alter sind gesünder
Immer mehr Frauen warten mit dem Baby, bis sie „Karriere gemacht“ haben und beruflich etabliert sind. Der Haken: Mit 35 oder gar 40 Jahren sinken die Chancen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Dagegen steigt das Risiko für Fehlgeburten und Fehlbildungen. Außerdem stehen die Eltern dann oft schon kurz vor der Rente, wenn der Nachwuchs die wilden Teenager-Jahre durchlebt und ihnen viel Kraft abverlangt.
Wer hingegen schon in den 20ern ein Kind bekommt, wird nicht nur schneller schwanger und hat bessere Chancen, ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen, sondern ist auch selbst noch jünger und energiegeladener, wenn das Kind erwachsen wird. Und was die berufliche Laufbahn betrifft, gibt es ohnehin keinen perfekten Moment, um schwanger zu werden. Im Gegenteil: Manche Personaler stellen lieber Frauen ein, die bereits schulpflichtige Kinder haben, als Frauen, bei denen die Gefahr droht, dass sie bald durch Schwangerschaften monatelang ausfallen.
Die Freundin unterstützen
Statt die Freundin also mit „Wie kannst du nur?“-Sprüchen zu überfallen, ist es viel sinnvoller, sie zu unterstützen. Statt zu Facebook und Instagram geht es dann halt mal zu Familienseiten, auf denen man Babykleidung und Spielzeug kaufen kann, um Geschenke für den kleinen Racker zu besorgen. Wer sich von Anfang an auf das Baby einlässt, wird als Tante und Babysitter auch in Zukunft eine große Rolle im Leben des Kindes – und natürlich der Mutter – spielen. Und das ist doch letztendlich viel schöner, als eine gute Freundin fallen zu lassen wie eine heiße Kartoffel.
Folge ZEITjUNG auf Facebook, Twitter und Instagram!
Bildquelle: Felipe Fernandes unter CC BY-SA 2.0.