Shit Tattoos: Wenn Körperkunst nur noch peinlich ist
Es gab mal eine Zeit, da waren Tätowierungen noch etwas Besonderes. Wer ein gut sichtbares Tattoo auf der Haut trug, der wurde von allen angestarrt. Automatisch gab einem das Tattoo einen Hauch von Abenteuer, Rebellion und Aufbegehren gegen bestehende Konventionen.
Das war einmal. Heute sind Tätowierungen so alltäglich wie die „Tagesschau“. Das führt sogar so weit, dass es einem heute eher auffällt, wenn ein Star aus Show, Musik oder Sport kein Tattoo hat. Bisweilen treibt das Ganze so lächerlich unkreative Blüten, dass man sich fragt, ob der Träger des Tattoos auch nur eine Sekunde darauf investiert hat, sich ein passendes Motiv auszusuchen: „Ich hätte gerne ein Tattoo“ – „Was darf’s denn sein?“ – „Mir egal, was ham’se denn grad da?“
„Fuck The Systsem“
Dass es tätowierte Mumien gibt, deren Alter auf 7.000 Jahre geschätzt wird, zeigt, welche stolze Geschichte das Stechen permanenter Motive in die Haut hat. Aber wenn man heute manches Tattoo sieht, wirkt diese stolze Geschichte noch weiter entfernt als sieben Jahrtausende.
Es gibt Tattoo-Studios, die ein Jahr lang oder länger im Voraus ausgebucht sind. Hier kann man getrost davon ausgehen, dass das Tattoo, das man am Ende sein ganzes Leben lang auf der Haut tragen wird, den eigenen Vorstellungen zumindest sehr nah kommt. Und es gibt Studios, in die man ohne Termin hinein spaziert wie in einen Supermarkt. Nur, dass man am Ende nicht mit Ravioli, Klopapier Knäckebrot nach Hause geht, sondern mit einem Tattoo.
Wir haben ein Kabinett des Grauens für Euch zusammengestellt.