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Studie: Je intelligenter, desto nackter (am Strand)

Jetzt ist es raus: Eine mehr oder weniger professionelle Studie besagt, dass intelligente Menschen zu knapperer Bademode tendieren, will heißen: Je höher der Bildungsstand, desto niedriger also das Niveau am Strand. Das Forschungsergebnis lässt uns grübeln: Einen intelligenten Menschen an der Seite zu haben, hat ja bekanntlich noch nie geschadet – erleichtert diese Studie dann vielleicht die sommerliche Partnerwahl? Einfach die oder den am knappsten Bekleideten aufreißen!

Wenn’s so einfach wäre… Mal ganz außer Acht gelassen, dass die Studie wohl als eher semi-professionell einzuschätzen ist, könnte es doch auch an unserer allgemeinen Generationskrankheit liegen: Wir wollen nie und auf gar keinen Fall als prüde und verklemmt da stehen, denn die flotten Girls und Boys am Strand finden es wenig sexy, wenn sie mitbekommen, dass wir unter der mühsam aufrecht erhaltenen Fassade vielleicht doch mit ein paar Kilos zu viel oder Dehnungsstreifen zu kämpfen haben. Es müssen ja nicht mal körperliche Merkmale sein, die unsere Strandauftriit negativ beeinflussen, das verzerrte eigene Körpergefühl reicht oft schon aus und und am sexy Beach ziehen unsexy Wolken auf.

 

Frei, jung und zügellos.

 

Das sind wir vielleicht in unseren Träumen. Die Realität schaut da doch manchmal ein bisschen anders aus. Denn, wenn wir mal ehrlich sind, liegen wir dann doch manchmal eher verschämt, als selbstbewusst und freizügig am Strand. Nach ein paar Stichfragen im Freundeskreis stellt sich heraus, dass die Meisten an heißeren Tagen trotzdem eher zum knappen Bikini, als zum Badeanzug greifen. Für die Männer gilt so ziemlich dasselbe. Klar, die Speedos und knappen Badehöschen sind trotzdem nicht immer die erste Wahl, aber die Dreiviertelhose, die keusch das Knie verdeckt, soll es auch nicht sein. Ob der befragte Freundeskreis jetzt besonders intelligent ist oder nicht, wage ich mich aus der Bademodenumfrage nicht Schluss zu folgern.

Aber lassen wir mal die Fakten sprechen: 44 Prozent der Frauen mit Abitur entschieden sich für einen Bikini, die Damen mit mittlerem Schulabschluss tatsächlich um die Hälfte weniger: Nur 20 Prozent haben Bauchnabel gezeigt. Bei den Herren schaut es ähnlich aus: Die Nachfrage nach der sogenannten „Slip-Badehose“ ging bei Männern mit mittlerem Bildungsgrad zurück und blieb konstant bei den befragten Abiturienten. Und wem der ganze Stoff immer noch zu viel war, blieb das gute alte Nacktbaden: Elf Prozent der Akademiker-Männer und nur vier Prozent der weniger gut ausgebildeten Herren der Schöpfung ziehen am Strand blank.

Aber was sind schon Zahlen, wenn man Menschenverstand hat. Denn, was bleibt, ist der Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Studie und der Wunsch, das es scheißegal sein sollte, wer welches Outfit am Strand, am Pool oder im Supermarkt trägt.

 

Bringt den Badeanzug zurück!

 

Bevor ihr raus geht und eure schönen Körper am Rande einer blauen Oase bräunt, muss noch über eine wichtige Sache gesprochen werden: Es ist Zeit für das Comeback des Badeanzugs. Lange genug wurde er von uns und dazu noch von fragwürdigen Studien diskriminiert. Der Badeanzug muss wieder auferstehen und schick ausgeführt werden. Mercedes Lauenstein schreibt im STIL Teil der Süddeutschen Zeitung: „Im Bikini bleibt man angenehm unauffällig, mit ihm assoziieren sich immer noch Jugendlichkeit, Albernheit und Entspanntheit im Sinne eines gesunden Verhältnisses zum eigenen Körper.“ Und leider hat sie recht, denn der gute alte Badeanzug führt, im Gegensatz zum Bikini, am heißen Stand leider oft zu eiskaltem Schubladendenken.

Die „Olle im Einteiler“ ist bestimmt furchtbar langweilig und stickt aufwendige Landschaften auf Kopfkissen. So, oder ähnlich, sind die Gedankengänge vieler Badender. Das wahre Problem ist aber, wie so oft, im Kopf: Wir müssen uns von Omas in Badeanzügen verabschieden und uns an heiße Girls im lässigen Badeanzug gewöhnen. Denn das Jahr 2015 könnte den modischen Einteiler zurück ins kühle Nass und in unsere Köpfe bringen.

 

Schlau ist schön!

 

Am Ende, bleibt noch die eine These, die die Studie schon fast auf ein romantisches Level heben würde: Vielleicht haben nämlich nur die besonders klar denkenden Köpfe verstanden, dass es egal ist, wie dein Körper aussieht. Ihr wisst schon, nur die inneren Werte zählen und so! Am Strand wird deshalb von den hellen Lämpchen unter uns zu knappen Höschen gegriffen – vielleicht aus praktischen Gründen? Gleichmäßigere Bräune oder ausgeglichenere Körpertemperatur als im schwarzen Sportbadeanzug… Man kann nur spekulieren. Währenddessen kann es nie schaden, sich modische Inspiration bei unseren lässigen Omis zu holen: