Interview Projekt denkende Gesellschaft

8 Fragen, 8 Antworten zum: Projekt denkende Gesellschaft

  • Einander mehr zuhören

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    Sie hören den Menschen, zu denen Sie kommen, neutral zu. Denken Sie, dass es ein allgemeines Problem unserer Gesellschaft ist, dass wir uns gegenseitig zu wenig zuhören?

    Elisabeth Nöfer: Ja, das würde ich so sagen. Es entstehen schnell Filterbubbles, von denen ja auch im Kontext sozialer Medien oft gesprochen wird. Dadurch, dass die Menschen sehr spezifische Medien konsumieren und sich dann wiederum nur mit ausgewählten Menschen darüber austauschen, manifestieren sich Meinungen. Es gibt wenig Austausch zwischen den Gruppen. Da mussten wir uns am Anfang auch an die eigene Nase fassen, weil wir das Gefühl hatten, dass wir aus unserer eigenen Blase gar nicht herauskommen. Dadurch, dass wir mit den Menschen ins Gespräch kommen, können wir diese Grenzen überwinden. Wir lernen sehr viel, weil wir natürlich auch selbst bestimmte Vorstellungen haben und dann oft merken: Gut, das ist gar nicht meine Lebenswelt. Es ist wichtig, dass durch die Gespräche ein Zusammenhalt entsteht, denn dadurch werden Vorurteile abgebaut.

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