Noch immer gibt es viel zu viele Vorurteile und Unwissen über HIV und Aids. Bild: Pexels

Welt-Aids-Tag: Schluss mit Vorurteilen!

Wie wird HIV übertragen?

Zu allererst: HIV gehört zu den Krankheiten, die sehr schwer übertragbar sind. Beim alltäglichen Zusammenleben kann der Virus NICHT übertragen werden, was vielen jedoch nicht klar ist. Also weder durch Küssen, Anhusten, bei medizinischen oder kosmetischen Behandlungen, beim Zusammenarbeiten und Wohnen mit Menschen mit HIV/Aids, beim gemeinsamen Benutzen von Toiletten, bei Insektenstichen noch durch das Betreuen und Pflegen von Menschen mit HIV/Aids kann der Virus übertragen werden. Ausschließlich beim Sex (über die Anal- und Vaginalschleimhaut und die Penisschleimhaut), beim Drogenkonsum (über das gemeinsame Benutzen von Spritzen und Nadeln) und während der Schwangerschaft, bei der Geburt und beim Stillen (über die Plazenta, durch Kontakt mit Blut oder Vaginalsekret oder durch Muttermilch, wenn die Mutter keine Medikamente gegen HIV nimmt), kann HIV übertragen werden. Was viele jedoch dabei vergessen: Bei einer erfolgreichen Behandlung ist HIV im Blut nach einiger Zeit nicht mehr nachweisbar. Die Viruslast ist dann so gering, dass sie nicht mehr nachgewiesen werden kann. Das bedeutet, der Virus kann weder beim Sex noch bei der Geburt, beim Stillen oder bei einer Schwangerschaft übertragen werden, da dafür eine wesentlich höhere Virenlast benötigt wird. Wenn HIV medikamentös behandelt wird, wird die Virenbildung sehr stark unterdrückt, der Virus hat keine Möglichkeit, weiter voranzuschreiten und das Auftreten von Aids kann verhindert werden.

Wie kann ich mich schützen?

Zwei bis vier Wochen nach einer frischen HIV-Infektion ist das Risiko besonders hoch, sich anzustecken. Das liegt daran, dass die meisten zu diesem Zeitpunkt noch nichts von ihrer Erkrankung wissen und das Virus sich besonders stark vermehrt. Es gibt jedoch einige Dinge, mit denen man sich ausreichend gegen HIV schützen kann. Beim Geschlechtsverkehr kann ein Kondom, Femidome (ein Kondom für Frauen) oder die „Prä-Expositions-Prophylaxe“ (= Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt) schützen. Bei der PrEP nehmen HIV-negative Menschen ein HIV-Medikament ein, dadurch sind sie vor einer Ansteckung geschützt. Bei einer erfolgreichen medikamentösen Behandlung ist eine Übertragung beim Sex oder bei einer Schwangerschaft sowieso nicht möglich.