Muskeln Training

Big, Bigger, Biggerexie: Ab wann wird Muskelaufbau zur Krankheit?

Welche Folgen hat die Muskelsucht für die mentale Gesundheit der Menschen?
Ein Faktor, der oft eine Rolle spielt, ist ein starkes, perfektionistisches Leistungsdenken – hinter dem oft eine Selbstwertproblematik steckt. Zu oft wird darüber gegrübelt, was andere an einem mögen könnten oder eben nicht. Sucht funktioniert oft als Ablenkungsmanöver. Beispielsweise wenn jemand vor kurzem von Partner oder Partnerin verlassen wurde, und nicht trauert, sondern stattdessen ganz viel Sport treibt, um dies zu verdrängen, ist das nicht selten der Versuch der Psyche, Ordnung zu schaffen – zu kompensieren.

Gibt es Menschen, die anfälliger für Muskeldysmorphie sind als andere?
Die Anfälligkeit für Muskeldysmorphie – oder auch Essstörungen insgesamt – kann bei manchen höher sein, als bei anderen. Die biologischen Faktoren, mit denen man geboren wurde, kombinieren sich mit Erfahrungen. Wer in der Kindheit schon früh gelernt hat, sich über Leistung zu definieren, läuft vielleicht eher Gefahr, diese Richtung einzuschlagen.

Was kann man Betroffenen als Freund oder Familie helfen?
Zuhören, hingucken und im Anschluss Hilfe beim Helfenden suchen. Man sollte nicht versuchen, den Betroffenen auf eigene Faust zu therapieren. Dafür ist unsere Fachambulanz da. Uns geht es wirklich darum, eine Anlaufstelle für die Menschen zu sein, die sich genau diese Frage stellen. Die Betroffenen selbst sehen sehr selten ein, dass sie krank sind. Denn das hieße, dass sie sich dem ganzen emotionalen Ballast stellen müssten.

 

Falls du jemanden kennst, der von einer Essstörung betroffen sein könnte, oder wenn du selbst Hilfe benötigst, steht dir die Fachambulanz für Essstörungen immer zur Verfügung, sowohl vor Ort als auch in der anonymen Online-Beratung

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz