„Black Panther: Wakanda Forever“ verändert das Narrativ in Marvel-Filmen

Auch wird – so wie es für Marvel-Filme üblich ist – eine neue Figur eingeführt, die bedeutend für die Zukunft das Marvel-Universums werden soll. So tritt die geniale Erfinderin Riri Williams (Dominique Thorne, 25) in einer Nebenrolle auf. Sie ist schlagfertig, witzig – und vor allem wagemutig. In ihrem selbst gebauten Anzug kämpft sie an der Seite vom neuen Black Panther. 

Der Film schwächelt dahingehend etwas, dass Riri nicht so oft zu sehen ist. Man hätte sie gerne noch etwas besser kennengelernt. Riri Williams, auch bekannt als „Iron Heart“, wird aber immerhin im kommenden Jahr als Protagonistin in der Serie „Marvel’s Ironheart“ auf Disney Plus zu sehen sein. Die junge Studentin wird im Marvel-Universum irgendwann die Nachfolge für Iron Man übernehmen.

„Black Panther: Wakanda Forever“ enthält eine politische Note

Neben der Würdigung von Chadwick Boseman gibt es auch das Action-Feuerwerk, das in Marcel-Blockbustern nicht fehlen darf. Die Armeen von Wakanda und Talokan bekämpfen sich sowohl an Land als auch im Wasser. Mit den Schlachten zwischen den beiden Völkern wird der Film der gewohnten Marvel-Action gerecht. Trotz der ausufernden Spielfilmlänge von 162 Minuten ist der Film allerdings nicht so actiongeladen wie sein Vorgänger.

Dafür bringt der Film unter anderem historische und gesellschaftspolitische Themen aufs Tapet. Vor allem mit der Einführung des Unterwasserkönigreichs Talokan erhält der Film eine politische Note: Die Nation Talokan ist von der Kultur der Maya inspiriert: So wird Namor auch nach dem Schlangengott K’uk’ulkan benannt.

Die Einwohner Talokans stammen aus lateinamerikanischen Ländern wie Mexiko und Guatemala. Namor erzählt, wie die Talokaner im sechzehnten Jahrhundert vor den mörderischen Konquistadoren ins Meer flüchten mussten.

Der Marvel-Blockbuster bedient ein neues Narrativ

So wie im ersten „Black Panther“-Teil gibt es keine klare Unterscheidung zwischen Gut und Böse. Sowohl Talokan als auch Wakanda wollen ihr Volk und ihre Ressourcen schützen.

In diesem Film gibt es keinen Raum für Schubladendenken. Auch wenn Namor, der starke Ähnlichkeit zu DCs Aquaman aufweist, als Antagonist auftritt, zeigt der Subplot rund um die Geschichte Talokans folgendes: In „Black Panther 2“ geht es vor allem um BIPOC, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Die Geschichten von Talokan und Wakanda sind Geschichten von Kulturen, die abseits weißer und kolonialisierter Strukturen gedeihen.

Der Blockbuster berührt mit emotionalen Sequenzen, ohne dadurch die Handlung auszubremsen. Der neue „Black Panther“-Film schafft es durch mehr Diversität, ein Narrativ zu bedienen, das es in der Welt der Superheld:innen bisher nicht gegeben hat: Er zeigt weibliche People of Colour, die die Welt verändern.

Coogler beweist mit der Produktion dieses Blockbusters, dass es ihm auf ganzer Linie gelungen ist, einen Film zu inszenieren, der viel mehr ist als die Summe seiner Action-Szenen.

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Bildquelle: Photo by Eli Adé. © 2022 MARVEL