Love is live

Der queere „Musikantenstadtl“: Die „#LoveIsLive“-Tour durch Deutschland

ZEITjUNG: Miri, du hast deinen Lebensmittelpunkt von Kiel nach Köln verlegt – was genau macht Köln so reizvoll?

Miri: Bei dieser Entscheidung spielten unterschiedliche Faktoren eine Rolle – Nähe zur Familie, den neuen Freunden und so weiter – aber vor allem, weil Köln für mich persönlich die herzlichste und offenste Stadt Deutschlands ist. Hier kannst du spontan in der Bahn tolle neue Freund*innen finden, einfach weil man so easy ins Gespräch kommt. Zusätzlich merkt man diesen queeren Vibe an jeder Ecke und fühlt sich dadurch nie ausgegrenzt, sondern einfach immer willkommen. Das habe ich vor allem im letzten Sommer gespürt, als wir alle gemeinsam die „Princess Charming“-Staffel und auch den CSD hier gefeiert haben.

ZEITjUNG: Irina, welchen Ratschlag würdest du der nächsten „Princess Charming“ geben?

Irina: Der nächsten „Princess“ rate ich, nicht zu viele Erwartungen zu haben und sich auf alles einzulassen, was kommt – mit Offenheit und viel Liebe. Diese Sendung steht für so viel mehr als nur Dating, und davon ein Teil sein zu können, ist unfassbar toll. Und ich rate ihr, auch mal ordentlich mitzufeiern. Was die Kandidat*innen in meiner Staffel gefühlt rund um die Uhr gemacht haben, kam bei mir definitiv zu kurz (lacht)

ZEITjUNG: Miri, hattest du Angst, dass unter den anderen Kandidat*innen eine Ex von dir ist?

Miri: Ehrlich gesagt nicht. Ich dachte, dass ich eventuell jemanden über Ecken kenne, was ich sogar ganz witzig gefunden hätte. Mit meinen richtigen Exen habe ich aber noch Kontakt, das hätte ich also glaube ich vorher mitbekommen. Ein bisschen weird wäre das dann aber bestimmt gewesen! Mit Iri hatte ich ja aber zumindest mal ein Tindermatch (lacht)

ZEITjUNG: Ricarda, du hast als Comedyautorin unter anderem für Tahnee gearbeitet. Bei welchem zukünftigen Auftrag ginge für dich ein Lebenstraum in Erfüllung?

Ricarda: Ich glaube, ich würde gerne für eine Show im Stil eines queeren „Musikantenstadls“ schreiben. Wenn ich das Ziel erreiche, würde ich mich zur Ruhe setzen. Spaß beiseite: Ich finde alle Projekte spannend, die haltungsstarke Themen auf eine lockerleichte Art zugänglich machen. Durch „Busenfreundin“ habe ich gelernt, dass Themen wie Queerness nicht immer so belehrend oder schwer sein müssen und es auch mal chaotisch und klamaukig zugehen darf. Die Community empfindet es – so das Feedback, das ich erhalte – als sehr erfrischend.

ZEITjUNG: Nach dem „Busenfreundin“-Wein „Burgunderfreundin“ und aktuell dem stark limitierten Sekt: Welches Merch steht auf eurer To-Do-Liste?

Ricarda: Es wird Merch geben, aber dazu können wir aktuell noch nicht viel verraten. Aber so viel kann man sagen: Es wird NICE!

ZEITjUNG: Zu guter Letzt: Was wünscht ihr euch 2022 für die LGBTQIA+-Community?

Ricarda: Ich wünsche mir, dass es mehr mediale Repräsentation queerer beziehungsweise lesbischer Menschen in deutschen Produktionen geben wird. Mir hat das gefehlt und es fehlt mir heute noch. Je mehr Menschen mit ihrer Sexualität selbstverständlich umgehen und sie dementsprechend auch in den Medien so abgebildet werden, desto einfacher wird der Umgang mit Queerness für den Mainstream. Und dann kann auch der queere „Musikantenstadl“ bald kommen!

Irina: Ich wünsche mir, dass die Koalition ihre Versprechungen im Koalitionsvertrag umsetzt – Stichpunkt: Transsexuellengesetz, Mitmutterschaft – und dass die zweite Staffel von „Princess Charming“ wieder so einschlägt wie die erste!

Miri: Ich wünsche mir, dass sich noch mehr in Bezug auf Offenheit und Toleranz in den Köpfen der Menschen tut. Es wird immer davon gesprochen, dass Queersein ja jetzt schon so „normal“ und akzeptiert sei – aber das ist nur in unserer geschützten Bubble so. Ich habe letztes Jahr so viele Stories von Menschen gehört, die immer noch so viel Angst vor ihrem Outing haben oder haben müssen. Da müssen wir auf jeden Fall noch weiterkämpfen, aufklären und den Menschen Mut machen.

Die „#LoveIsLive“-Tour erwischt ihr hier:

2. Mai 2022 Berlin, Huxleys

3. Mai 2022 München, Alte Kongresshalle

4. Mai 2022 Stuttgart, Im Wizemann

6. Mai 2022 Hamburg, Friedrich-Ebert-Halle

7. Mai 2022 Köln, Tanzbrunnen Theater

Karten gibt‘s an allen gängigen Vorverkaufsstellen. Wir danken Ricarda, Irina und Miri für das Gespräch!

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Bildquelle: © Anna Spindelndreier