Ein junger Mann mit Hoodie vor blauem Hintergrund

„Musik machen ist meine Pause“: Dissy im Interview

Hast du dich für deine neue EP von anderen Künstler*innen inspirieren lassen?

Momentan höre ich viel aus L.A., am liebsten Künstler*innen, hinter deren Songs auch eine gewisse Kreativität steckt. Zu meinen größten Inspirationen zählen zum Beispiel Tyler The Creator oder Future, weil die schon immer versucht haben, neue Sounds zu finden und die Hip-Hop-Musik mehr mit Kunst zu verbinden. Das war mir persönlich auch von Anfang an wichtig, ich habe immer dieses Hip-Hop-Ding in mir gehabt, gleichzeitig aber auch ein großes Interesse an Kunst und neuen Konzepten. Für das bugtape speziell haben mich Künstler*innen wie Death Grips oder Injury Reserve inspiriert. Die machen total experimentelle und verschrobene Musik, sowas mag ich. Auch der Style von Brockhampton gefällt mir gut, denen merkt man vor allem an, dass sie Spaß an der ganzen Sache haben. Das haben meine Jungs und ich im Tonstudio auch versucht umzusetzen.

Gibt es auf „bugtape side b“ einen Track, der dir besonders gut gefällt?

Mein aktueller Favorit ist „Murphy’s Law“, der ist noch gar nicht veröffentlicht. Obwohl der Song super stressig ist und viele Leute damit sicher nichts anfangen können, ist er für mich das krasseste Statement auf der EP. Ich schrei rum, der Beat geht nach vorne, hat aber auch seine Brüche und wird am Ende sehr meditativ. Für mich ist es total wichtig, auch mal Sachen rauszubringen, die so gar nicht dem Mainstream entsprechen und vielleicht auch nicht funktionieren. Da merkt man meiner Meinung nach auch am stärksten die Leidenschaft für die Musik. Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf, wie meine Fans auf den kontroversen Sound reagieren werden.

Das Cover von Dissy's EP "bugtape side b"

Wie geht es nach der Veröffentlichung deiner EP jetzt für dich weiter?

Ich bin in letzter Zeit sehr fleißig gewesen und arbeite momentan tatsächlich an einem Album, das auch nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird. Der Sound darauf wird auf jeden Fall unaufgeregter und im Allgemeinen weniger düster.

Brauchst du denn irgendwann nicht auch mal eine Pause von der ganzen Arbeit?

Musik machen ist meine Pause [lacht]! Im Gegensatz zu den drei Videoprojekten, die ich in den letzten Wochen umgesetzt habe, bedeutet Texte schreiben und Songs aufnehmen für mich pure Erholung. Wenn ich mich auf die Musik konzentrieren kann, geht alles total schnell, sodass ich eben schon nach ein paar Monaten die nächste Platte rausbringen kann. Gerade während des Lockdowns hatte ich eine Menge Zeit zum Nachdenken und kreativ werden.

Vielen Dank für das Interview!

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Bildquelle: CORN DAWG Records