Alina Starkov beschwört das Sonnenlicht.

Durchgesuchtet: Shadow and Bone

Gelungenes Gesamtkunstwerk  

Das Fantasy-Spektakel überzeugt mit detailreichen Sets und fantastischen Kostümen, dessen Kritik größtenteils positiv ausgefallen ist. Die Serie bedient sich zwar immer wieder an klassischen Fantasy-Stilmitteln, wie die Rolle der Außenseiterin, die zur gefeierten Heldin wird oder dem beliebten Liebes-Dreieck à la „Tribute von Panem“ oder „Twilight“, glänzt jedoch überwiegend mit komplett neuen und überraschenden Handlungssträngen, die mich immer wieder vor dem Bildschirm gefesselt haben.  

Bemerkenswert ist auch die perfekte und stimmige Besetzung der fiktiven Charaktere. Jessie Mei Li überzeugt als Alina Starkov und verkörpert perfekt die innere Zerrissenheit zwischen ihrem alten Leben als Soldatin und ihrer neuen Rolle als Auserwählte. Auch Ben Barnes, bekannt als Prinz Kaspian in „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“, stellt durch sein charismatisches, undurchsichtiges Auftreten den geheimnisvollen General Kirigan überzeugend da.  

Mein Highlight der Serie ist und bleibt aber das liebenswerte Trio Jesper (Kit Young), Kaz (Freddy Carter) und Inej (Amita Suman). Der humorvolle Umgang miteinander ist ein schöner Kontrast zu den überwiegend doch sehr düsteren Szenen in der Grisha-Welt.  

Besonders ausgeprägt ist die große Diversität, welche die Serie bietet. Ob sexuelle Orientierung oder ethnische Zugehörigkeit – die Serie ist bunt durchmischt und bietet jede*m Zuschauer*in eine Identifikationsmöglichkeit.  

Leigh Bardugo erschafft mit dem Grisha-Universum eine Welt voller Magie, Abenteuer und nachvollziehbarer, menschlicher Storylines. „Shadow and Bone“ ist vielleicht kein neues „Game of Thrones“, was auch ziemlich langweilig wäre, überzeugt aber mit unvorhersehbaren Plot Twists und einer Welt, in der es noch sehr viel zu entdecken gibt. Für alle eingefleischten Fantasy-Fans ist die Serie ein absolutes Muss und für alle Neuzugänge sowieso.  

Ein Startermin für eine weitere Staffel ist noch nicht bekannt, jedoch konzipierte der Showrunner Eric Heisserer von Anfang an einen Drei-Staffel-Plan. Um sich das Warten ein wenig zu verkürzen, empfehle ich die gleichnamigen Bücher zu lesen und mittels der eigenen Fantasie in das Grisha-Universum abzutauchen.  

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Bildquelle: Netflix-Produktionsfoto