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Werdet ihr heiraten? 3 Fragen an junge, queere Deutsche zur Ehe für alle


  • Claudio, 29 Jahre aus Dortmund

    Die aktuelle Debatte über die gleichgeschlechtliche Ehe in Politik und Medien geht an mir als homosexueller Mensch nicht spurlos vorbei und bewegt auch einiges in mir.
    Ist es einfach nur politisches Kalkül der Parteien, so kurz vor der Bundestagswahl die sogenannte „Ehe für alle“ einführen zu wollen, um letzte unentschlossene Wähler abzugreifen – oder eben doch ein längst überfälliger Schritt der Gesetzgeber?

    Nichtsdestotrotz wäre es für mich eine wichtige Entscheidung, die auch meinen weiteren persönlichen Lebensweg bestimmen kann. Man blickt auf heterosexuell verheiratete Paare und sieht, wie glückbringend ein Kind für eine Beziehung und die eigene Psyche sein kann und muss leider erkennen: mir als homosexueller Mann bleibt dieses Glück durch Schwierigkeiten im Adoptionsrecht verwehrt. Jeder Mensch sollte doch gleich behandelt werden und die gleichen Chancen und Möglichkeiten besitzen, sich zu verwirklichen.

    Durch den eventuellen Beschluss zur Ehe für alle sehe ich nun endlich die Möglichkeit, durch die Anpassung des Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare selbst ein Kind großziehen zu können. Die Frage, die sich mir nach weiterer Überlegung aufdrängt ist nun: wird das Konzept Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nun instrumentalisiert, um bei Kinderwunsch adoptieren zu können? Kann ein glücklich verliebtes Paar denn nicht seinem Kinderwunsch nachgehen, ohne den „heiligen Bund“ eingehen zu müssen?

    Als abschließendes Fazit würde ich ein „Ja“ zur sogenannten Homoehe begrüßen und sehe es weitestgehend positiv und längst überfällig.

    Bild: privat