Gaming für den Kopf: So wird das Gehirn spielerisch trainiert

Das Gehirn ist der wohl faszinierendste Teil des menschlichen Körpers. Es steuert die lebenswichtigen Prozesse und lässt uns unsere Umwelt bewusst erleben und in einen Kontext einordnen. Damit die Kapazität des Gehirns bestmöglich ausgeschöpft werden kann, sollten Denkprozesse regelmäßig trainiert werden. 

Warum Gehirnjogging so wichtig ist

Umgangssprachlich wird das Gehirn gerne mit einem Muskel verglichen, der trainiert werden muss. Aus medizinischer Sicht ist das nicht zutreffend, denn das Gehirn besteht nicht aus Muskelzellen, den so genannten Myozyten, sondern aus miteinander verbundenen Neuronen, über die Reize empfangen, ausgewertet und weitergeleitet werden. 

Dennoch ist der umgangssprachliche Vergleich mit einem Muskel nicht völlig von der Hand zu weisen, denn genau wie bei Muskeln, kann auch das Gehirn trainiert werden, um seine Leistungsfähigkeit zu erhalten und sogar zu verbessern. In Anlehnung an den Muskelvergleich werden Methoden zur Verbesserung der Leistung im Gehirn deshalb auch als Gehirnjogging bezeichnet. 

Wie alle Zellen im Körper, sind auch Neuronen einem natürlichen Zyklus unterworfen und sterben mit der Zeit. Das Gehirn hat aber die Fähigkeit, neue Neuronen zu bilden und miteinander zu verknüpfen, und behält diese grundsätzlich bis ins hohe Alter. Je besser die Neuronen im Gehirn miteinander verknüpft sind, desto größer ist die Leistungsfähigkeit. Durch gezielte Anregung der Gehirnaktivität werden verstärkt neue Neuronen gebildet und miteinander verknüpft. So lässt sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns bis ins hohe Alter erhalten – viele Methoden sind bekannt und beliebt sind besonders die spielerischen. Dabei werden im digitalen Zeitalter gerne moderne Anwendungen und Games genutzt. Das diese dafür durchaus tauglich sind ist mittlerweile hinreichend bekannt. Dabei hat sich der Fokus von klassischen Denkspielen längst auf weitere Spielvarianten ausgedehnt. Viele davon können Gehirnprozesse trainieren und die Bildung neuer Neuronen und Verknüpfungen anregen. 

Schach: Die Königin der Köpfchenspiele

Ein Klassiker unter den spielerischen Gehirntrainern ist Schach. Der niederländische Psychologe Adriaan de Groot (1914 – 2006), selbst ein professioneller Schachspieler, untersuchte die Denkprozesse, die das Schachspielen im Gehirn in Gang setzt. Er fand heraus, dass Schach die Menschen dazu anregt, beide Gehirnhälften zu nutzen. 

Der Grund dafür sind die komplexen Prozesse beim Schach. Es erfordert Gedächtnisleistung, durch die das Muster auf dem Schachbrett, die Position einzelner Figuren und vorausgegangene Züge memoriert werden. Außerdem können geübte Schachspieler durch einen kurzen Blick auf das Brett die Gesamtsituation erfassen, vorausgegangene Spielzüge analysieren und zukünftige Spielzüge antizipieren. Dabei greifen sie auf die kreativen und visuellen Fähigkeiten der rechten Gehirnhälfte ebenso zu wie auf die analytischen der linken Gehirnhälfte. 

Eine Studie der Wissenschaftler Anthony Strittmatter (Universität St. Gallen), Uwe Sunde (LMU München) und Dainis Zegners (Rotterdam School of Management) hat die Informationen einer Schachdatenbank ausgewertet, die zwischen 1890 und 2014 in rund 24.000 Schachpartien gesammelt wurden. Das Ergebnis der Auswertung zeigt, dass die Gehirnleistung in den vergangenen 125 Jahren messbar zugenommen hat. Die Zug-um-Zug-Beobachtungen aus der Schachstudie lassen sich den Wissenschaftlern zufolge auf Gehirnprozesse im Alltag übertragen:

„Die Qualität eines bestimmten Schachzuges spiegelt somit ein ideales Maß für die Leistung einer anspruchsvollen kognitiven Aufgabe wider, wie sie auf dem heutigen Arbeitsmarkt immer mehr an Bedeutung gewinnt“lautet das Fazit der Autoren der Studie

Durch die regelmäßige Auseinandersetzung mit den komplexen Problemlösungsstrategien im Schach können beide Gehirnhälften trainiert und sinnvoll miteinander verknüpft werden. So lässt sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns spielerisch steigern. Schach wird deshalb nicht selten auch als therapeutischer Ansatz für Demenzpatienten oder im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt. 

Sudoku und Kreuzworträtsel

Sudoku und Kreuzworträtsel werden als therapeutische Maßnahme gegen Gedächtnisverlust empfohlen. Beide Spielvarianten sind in ihrer Grundstruktur gleich aufgebaut, wodurch das Gehirn immer wieder auf dieselben Lösungsstrategien zurückgreifen und diese festigen kann. Im Grunde geht es darum, ein Anordnungsproblem durch logisches Denken zu lösen. 

Bei Sudoku darf jede Zahl in jeder Zeile und Spalte und in jedem Block nur einmal vorkommen. Dieses Aufgabenmuster kann im Gehirn schnell verankert und bei jedem neuen Spiel abgerufen werden. Dadurch gilt Sudoku vor allem als entspannendes Training für das Gehirn. Die Basis für die Problemlösung bildet vorausschauendes, analytisches Denken. Deshalb wird das Spiel gerne in der Behandlung von Alzheimer- und Demenzpatienten eingesetzt. 

Auch im Kreuzworträtsel wird ein Anordnungsproblem gelöst. Hierbei werden außerdem sprachliche Fähigkeiten trainiert und der Wortschatz erweitert und gefestigt. 

Strategische Kartenspiele im Casino 

Kartenspiele gelten als hervorragende Möglichkeit, um das Gehirn zu trainieren. Bei den meisten Varianten geht es um Beobachtung und die Berechnung von Wahrscheinlichkeiten. Zu den beliebtesten Kartenspielen gehören Rommé, Poker und Blackjack. Vor allem bei Poker und Blackjack können verschiedene Strategien eingesetzt werden, um das Spiel positiv zu beeinflussen. Außerdem wird die Beobachtungsgabe spielerisch angeregt. Das Gehirn muss während des Spiels das eigene Blatt memorieren und reproduzieren können und gleichzeitig im Gedächtnis behalten, welche Karten bereits gezogen wurden und welche noch im Deck enthalten sein müssen. So regen strategische Kartenspiele verschiedene Denkprozesse im Gehirn aktiv an. 

Online Casinos bieten die Möglichkeit, strategische Kartenspiele gegen einen Computergegner auszutragen und so immer wieder neue Strategien auszuprobieren. Über Mobile Casinos können Spieler so ihr Gehirn auch unterwegs trainieren und kurze Pausen- oder Wartezeiten effektiv nutzen. Wer die entsprechenden Fähigkeiten erwirbt kann außerdem auch Gewinne erzielen.

Memoryspiele für das Kurzzeitgedächtnis

Bei Memoryspielen wird ganz gezielt das Kurzzeitgedächtnis angesprochen. Es gibt vielfältige Varianten für Erwachsene, die auch elektronisch auf dem Computer, Tablet oder Smartphone gespielt werden können. In diesem Fall wird durch das virtuelle Verschieben und Aufdecken von Spielplättchen auch die Hand-Auge-Koordination am Bildschirm trainiert. Memoryspiele können aufgrund der unterschiedlichen grafischen Gestaltung so ausgewählt werden, dass sie ansprechend auf die visuelle Wahrnehmung wirken und damit einen zusätzlichen Anreiz für das Kurzzeitgedächtnis schaffen. 

Puzzle 

Puzzle sind zu einer beliebten Entspannungsübung für Erwachsene geworden. Sie schulen vor allem die visuelle Aufnahme- und Analysefähigkeit. Der Entspannungsfaktor entsteht durch das immer gleiche Lösungsprinzip. Anhand der farblichen Gestaltung, der Muster und der Form der Puzzleteile muss eine Lösung für die optimale Zusammensetzung entwickelt werden. So schulen Puzzle die räumliche Wahrnehmung und die Hand-Auge-Koordination. Durch die ansprechenden Motive wird außerdem das ästhetische Empfinden angesprochen, was zusätzliche Entspannung hervorrufen kann. 

Suchbildrätsel

Suchbildrätsel sind besonders attraktiv, weil sie in einen interessanten Kontext eingebettet sind und das Gehirn auf diese Weise mehrfach stimulieren. Eine Hintergrundgeschichte schafft einen zusätzlichen Anreiz, das Rätsel zu lösen. Durch das ansprechende Bild wird außerdem das visuelle Gedächtnis angesprochen und das ästhetische Empfinden angeregt. Durch die Fokussierung auf einen kleinen Gesamtkontext kann außerdem Reizüberflutung entgegengewirktwerden. Suchbildrätsel können das Gehirn im hektischen Alltag effektiv entspannen. 

Quizfragen fördern Erinnerungsvermögen und Allgemeinbildung

Quizfragen können die Gedächtnisleistung fördern, weil erworbenes Wissen innerhalb kürzester Zeit wieder abgerufen wird. Außerdem können sie selbst bei falschen Antworten die Allgemeinbildung und die Kapazität des Gedächtnisses verbessern. Quizfragen mit einer vorgegebenen Antwortauswahl fördern darüber hinaus die Konzentrationsfähigkeit, weil der Befragte sich auf die begrenzten Antwortmöglichkeiten konzentriert und versucht, sie in einen logischen Kontext einzubetten. 

Die Möglichkeiten des Gehirntrainings sind vielfältig. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Lerneffekt besonders groß ist, wenn die gewählte Trainingsmethode mit Spaß verknüpft ist. Deshalb lässt sich das Gehirn auf spielerische Weise besonders gut trainieren. 

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