Ab wann macht Geld nicht mehr glücklicher?

Die abweichenden Ergebnisse lassen sich laut Killingsworth durch die neue, direktere Umfragemethode erklären: Statt rückblickend zu berichten, antworten die Probanden in Echtzeit. Somit bleibt keine Zeit für eine lange Selbstreflexion und der Moment unverfälschter. Außerdem sollten die Befragten ihre Emotionen auf einer Skala einordnen, anstatt nur die Angabe zu machen, ob sie sich gut fühlen oder nicht. Ein Vorgehen, welches auch von anderen Wissenschaftlern gutgeheißen wird.

All diese Studien sind jedoch auf die USA bezogen und bilden somit auch die dortige Gesellschaft ab – sie ist wesentlich wettbewerbsorientierter und materialistischer als andernorts. Auch der Erfolg einer Person wird stärker über seinen ökonomischen Status bewertet. Aus diesem Grund wäre es falsch, diese Daten einfach so für Deutschland zu übernehmen.

Wichtig zu ergänzen ist noch, dass dies natürlich reine Statistik ist – Geld ist kein Garant für Zufriedenheit, es vereinfacht nur den Weg dahin. Außerdem ist auch entscheidend, wofür das Geld ausgegeben wird. Die Forschung zeigt, dass Erlebnisse langfristig glücklicher machen, da sie sich im Gegensatz zum materiellen weniger abnutzen und nicht so leicht durch Vergleiche entwertet werden können. Und weiterhin gilt: „Geben ist seliger denn Nehmen“, denn für andere Leute Geld auszugeben macht auch glücklich (wenn nicht sogar glücklicher).

Wenn dich das Thema tiefergehend interessiert und du der englischen Sprache mächtig bist, dann kannst du die oben genannten Studien hier nachschlagen:

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Bildquelle: Pexels; CCO-Lizenz