Zwei Flugzeuge im Sonnenuntergang

Grün gewählt und Flug gebucht: Wie verträgt sich das?

Wie viel CO wird beim Fliegen ausgestoßen?

Dieser Frage kann man mit dem CO₂-Rechner des Umweltbundesamtes ganz einfach nachgehen. Um bei dem Beispiel aus der Einleitung zu bleiben, schaue ich nach, wie viel Kohlenstoffdioxid bei einem Hin- und Rückflug von Berlin nach Lissabon sowie einer Reise nach Lima ausgestoßen wird. Die Rubrik, in die das Fliegen fällt, nennt sich hier Transport. Um auch wirklich nur das durch Mobilität verbrauchte CO₂ einzubeziehen, das aufs Fliegen zurückzuführen ist, gebe ich an, dass ich weder ein Auto besitze noch die öffentlichen Verkehrsmittel nutze. Ich bin also ein hartnäckiger Fußgänger, der insgesamt viermal im Jahr in ein Flugzeug steigt. Für meine Hin- und Rückreise nach Lissabon rechne ich mit 8 innereuropäischen Flugstunden, für den Trip nach Peru mit insgesamt 24 transkontinentalen Flugstunden. Mit diesen Angaben lande ich bei einem CO₂-Ausstoß von 4,8 Tonnen. Allein für diese Flüge verbucht man also schon mehr als doppelt so viel des eigentlich pro Kopf „erlaubten“ CO₂-Ausstoßes auf das eigene Konto.

Neben der Sache mit der Braunkohle, gegen die wir als Individuen leider wenig unternehmen können, wird außerdem oft betont, wie entscheidend die eigene Ernährung ist, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Und das ist sie auch definitiv. Trotzdem ist es nicht ganz gerechtfertigt, wenn hippe Münchner Student*innen und Grünen-Wähler*innen pausenlos um die Welt jetten und gleichzeitig versuchen, ihre Schuldgefühle durch den Satz „Aber ich bin doch Vegetarier*in!“ in Luft aufzulösen. Gibt man beim CO₂-Rechner des Umweltbundesamtes Mischkost als Ernährungsweise an, verbraucht man dadurch 3,34 Tonnen CO₂ – also deutlich weniger als durch die Flüge nach Lissabon und Lima.

Auch die 3,34 Tonnen CO₂ sind natürlich absolut unnötig, vor allem wenn man bedenkt, dass man durch vegetarische oder vegane Ernährung tatsächlich eine beachtliche Menge CO₂ einsparen kann. Aber das Argument, dass Fliegen in Ordnung sei, weil man sich ja schließlich vegan ernähre und sich somit anderweitig für Klimaschutz engagiere, ist so einfach nicht richtig.