Tanzen – Ein Hobby zum Verlieben

Beim Tanzen besteht nicht nur die realistische Möglichkeit, sich in einen anderen Menschen zu vergucken, es besteht außerdem das Risiko, sein Herz an das Tanzen selbst zu verlieren.

Ich liebe das Tanzen, ich liebe dieses Lebensgefühl, das damit einhergeht. Wenn ich tanze, dann fühle ich mich frei, unbeschwert und glücklich. Ich fühle mich lebendig. Ich mag es, mich dafür zurechtzumachen, die verstaubten Kleider und Röcke auszugraben, auf Tanzveranstaltungen zu gehen. Im Sommer ist es schön, weil es diese Leichtigkeit verkörpert und man auch draußen unter freiem Himmel tanzen kann. Aber auch im Herbst und Winter, wenn die Partys mit Livemusik drinnen stattfinden, hat es etwas sehr Wohltuendes. Der Saal ist dann voller Menschen, manche sitzen an der Bar, mit einem Glas Rosé in der Hand und unterhalten sich, währenddessen wird auf der Tanzfläche wild getanzt. Die Atmosphäre dort ist eine andere, wie von einer anderen Welt. Alltag, Adé.

Was es nicht alles gibt

Das Schöne am Tanzen ist, dass es so unheimlich viele Tänze zu je unterschiedlicher Musikrichtung gibt. Selbst Salsa ist nicht gleich Salsa. Besucht man eine Salsa-Tanzschule, wird dort zugleich Son, Rueda de Casino und Bachata angeboten. Selbst bei den Standardtänzen gibt es verschiedene Richtungen – Foxtrott, oder der klassische Walzer. Man lernt also gefühlt nie aus und es wird selten langweilig. Das einzige, was man mitbringen muss, ist ein wenig Geduld, bis man die ersten Schritte und Figuren drauf hat. Denn erst dann macht es so richtig Spaß. Und manchmal, ja manchmal fühlt sich Tanzen beinahe wie Fliegen an.

Wenn ich so zurückblicke, dann habe ich schon so einige Tanzarten ausprobiert. In der sechsten Klasse habe ich mich im Rock `n` Roll versucht. Zu Elvis Presley haben wir eine Choreo einstudiert. Das hat damals schon mega Spaß gemacht. Später mit fünzehn etwa, habe ich Hip Hop getanzt. Mit dem Realschulabschluss kamen die Standardtänze hinzu. Im Studium habe ich mit Salsa angefangen. Dann kam Corona und setzte dem ein jähes Ende. Ich wollte eigentlich wieder dort einsteigen, wo ich aufgehört hatte und obwohl es mir so viel Freude bereitet hatte, hat es sich nach der langen Pause irgendwie nicht mehr richtig angefühlt. Ich hatte Lust auf etwas völlig Neues. Ich hatte Lust auf eine andere Zeit und auf ein anderes Lebensgefühl. So kam ich auf die Swingtänze, rund um Lindy Hop, Charleston, Shag und Balboa. Im Hochschulsport wurden dazu einige Kurse an einer modernen Tanzschule bei mir in der Nähe angeboten. Also fasste ich den Mut und trug mich ein.

Trau dich!

Ja, richtig gehört, man kann sich auch allein für einen Tanzkurs eintragen, ohne einen schon vorhandenen Tanzpartner. Und das Beste: Dort lernt man neue Leute kennen! Zumindest war es bei mir immer so, dass man im Tanzkurs nach jedem Lied den Partner gewechselt hat. Man kommt also ganz gut rum, weshalb man eine gewisse Offenheit schon mitbringen sollte. Und ja, Tanzen ist eine wahre Goldgrube für Singles, doch auch Freundschaften können hier entstehen. Beim Salsa hatte ich damals eine kleine Gruppe, mit denen ich mich auch so ab und zu getroffen habe und auch beim Lindy Hop, was ich gerade lerne, haben wir uns innerhalb des Hochschulsportkurses anschließend noch an den Fluss gesetzt, oder sind was trinken gegangen.

Tanzen macht glücklich!

Wie eingangs erwähnt, macht Tanzen einfach glücklich. Gerade im Winter ist es ein kleiner Lichtblick, der total guttut. Man hat einen Grund raus und unter Leute zu kommen. Und man braucht fast nichts, man muss nicht einmal besonders sportlich sein, man kann in jedem Alter damit anfangen. Und wenn es einem doch nicht gefällt, hat man nicht viel verloren. Es gibt also fast keinen Grund, es nicht zumindest einmal auszuprobieren.

Am Ende ist das Leben zu kurz, um seine Zeit mit Dingen zu verschwenden, die einem nicht so richtig, oder nur halb Spaß machen. Wenigstens in der Freizeit sollte man etwas für sich finden, was einen glücklich macht. Dabei ist es egal, was diese Sache letztlich ist, denn am Ende muss es DIR gefallen. Das hier kann also als ein kleiner Denkanstoß verstanden werden, eine solche Sache aufzusuchen und etwas Neues einmal auszuprobieren. Und vielleicht ist es ja wie bei mir das Tanzen.

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Bildquelle: unsplash, CC0-Lizenz