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Straight: Das Magazin für Frauen, die Frauen lieben

Wir lieben Leute, die coole Sachen machen. Egal, ob jung oder alt, sobald sich Menschen trauen, ein eigenes Unternehmen zu gründen, selbständig zu arbeiten oder ein geiles Projekt aus dem Boden zu stampfen: Wir liegen ihnen zu Füßen. Damit noch mehr Leute den Mut dazu finden, stellen wir euch in der neuen Reihe “Einfach Machen“ fünf Menschen vor, die es nicht nur geschafft haben, mit ihrem eigenen Kreativprojekt durchzustarten, sondern die auch von unserem Medienpartner Kultur- und Kreativpiloten ausgezeichnet worden sind –  eine Auszeichnung, die im Namen der Bundesregierung seit 2010 jedes Jahr 32 Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft belohnt. Klingt geil? Ist es auch! Und du kannst dich ebenfalls bis zum 30. Juni 2017 bewerben – alle Infos dazu findest unten im Artikel.

 

Eine Filmszene, schwarz-weiß und voller leiser, aber aufwirbelnder Ruhe: Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel sitzt mit dem Rücken der Kamera zugewandt auf einem Bett, legt sich langsam die mit Steinen besetzte Kette um den Hals, atmet ruhig und sanft. Verhalten zupft sie sich die Haare zurecht, ihr Kleid ist hinten noch nicht verschlossen. Da erscheint plötzlich aus dem zerwühlten Bettlacken eine junge Frau, küsst zärtlich Angelas Rücken und schließt ihr den offenen Reißverschluss.

 

Jippie yay gay – endlich was für Frauen, die Frauen lieben

 

So und nicht anders kündigte sich das Straight Magazin im Juli 2015 an, das Lifestyle-Magazin für Frauen, die Frauen lieben. #jippieyaygay! Die Gründerinnen Felicia Mutterer und Jasmin Acar, die damals mit diesem Spot ein enormes Medienecho auslösten, sind nicht etwa schon heute wieder vom Medienwind und der Schnelllebigkeit der Zeit verweht worden, sondern haben es innerhalb der zwei Jahre geschafft, mit ihrer Plattform einen festen Stand in der homosexuellen und feministischen Community zu bekommen und homosexuelle Präsenz zu manifestieren. Die STRAIGHT-Redaktion schreibt in ihrem Magazin über feminine Phänomene, die ihrer Meinung nicht laut genug besprochen werden. „Wir wollen Frauen fassen und feiern, und auf keinen Fall proklamieren, dass es frauenliebenden Frauen schlecht geht. Aber wir möchten die Themen abdecken, die zu wenig Stimmen haben!“, erzählt uns Gründerin Felicia im Gespräch.

Das Magazin hat sich selbst einen hohen Anspruch gesetzt, an dem wir merken können, wie unglaublich viel Liebe zur Materie und zu Menschen darin steckt. Jasmin und Felicia ist es eine Herzensangelegenheit, in ihrem Printmagazin nicht nur die Lifestyle-Ästhetik von Food, Travel und Fashion zu wahren, sondern auch mit Feingefühl die starken Frauen auszuwählen, die sie portraitieren: Denn hier lesen wir auch über ihren Sex, ihre Beziehungen, die Partnersuche und über die Eigenheiten der Community. „Lesbische Frauen wurden lange abgespeist mit nur einer kleinen Auswahl an Magazinen – mit immer wieder kehrenden Köpfen und Themen. Man hatte das Gefühl, diese Frauen seien alle aus einem Guss, und es herrsche eine einseitige Betrachtungsweise. Um Menschen abzuholen, braucht man aber verschiedene Vorbilder, variable Möglichkeiten der Sichtbarkeit und mehrere Möglichkeiten, sich zu identifizieren“, sagt Felicia, die nicht mehr warten wollte bis jemand anderes das Thema anpackte und mit Jasmin einfach selbst losgelegt hat.

 

Man darf die Homosexualität entpolitisieren

 

Begehren ist ein wichtiger Teil von uns Menschen. STRAIGHT will es schaffen, über genau dieses Begehren, das außerhalb von heteronormativen Strukturen bestehen kann, auf einer entpolitisierten Basis zu berichten. Und das auf jeden Fall ohne gleich Gender-Polizei zu spielen. „Wir sind Feministinnen und wollen alle die selben Rechte haben. Es ist aber auch einfach an der Zeit, den Begriff „lesbisch sein“ ideologisch aufzubrechen, das Thema zu entpolitisieren und zu Frauen zu sagen: Wenn du auf Frauen stehst, für den Moment, für immer, temporär oder auch nur für Sex oder Neugier, dann lebe das. Feier es!“

Und so ist Straight nicht nur für hetero-, homo-, und bisexuelle Frauen da, sondern auch für die Menschen, die dem Thema generell angstvoll begegnen oder gar nicht zugewandt sind. „Wir wollen auch das Blickfeld von homophoben Menschen verändern, die Angst vor nicht klassisch-heteronormativ Denkenden haben“, erklärt Felicia und setzt hinterher: „Feminismus fängt auch bei Männern an. Klar sind wir eine Lifestyleplattform für Frauen, aber wir arbeiten auch mit Männern zusammen. Wir wollen Selbstverständlichkeiten schaffen und dabei brauchen wir auch Männer, die das unterstützen.“ Die Plattform bekommt konstant sehr viel Feedback von Frauen, die sich abgeholt fühlen und von Menschen, die lange schon aktiv in der Szene arbeiten. „Es ist eine neue Welle entstanden, das freut uns ungemein. Wir verweigern uns z.B. Facebook Werbeanzeigen, das heißt, unsere Community wächst organisch und es werden auf natürliche Weise immer mehr Leute. Das ist ein wunderbares Gefühl“, sagt Felicia und lacht.

 

Straight ist cool, aber nicht zu cool für alle anderen

 

Auf die Frage, wie die nächsten Jahre als Printmagazin zu diesen unstetigen Medienzeiten aussehen sollen, hat Felicia eine klare Antwort: „Wir müssen daran arbeiten, dass wir unsere Wege noch erweitern. Wir möchten immer gesellschaftlich relevant gut verdaulich bleiben, unseren Sinn für Humor behalten und unsere Coolness, die aber nicht so cool ist, dass sie nicht alle Menschen abholen kann, die sich dafür interessieren.“

 


Das war das wunderbare Straight Magazin. Dich juckt es schon selbst mutig in den Fingern, dein eigenes Projekt mit Trommelwirbel unter die Leute zu bringen? Dann warte keine Sekunde länger, sondern zeig den Kultur- und Kreativpiloten Deutschland mit deiner Bewerbung, was du drauf hast.

Was dabei für dich rausspringt: 
– Du bekommst eine Auszeichnung der Bundesregierung und machst bei einem einjährigen Mentoring-Programm mit, das deine Idee stärkt und dich weiterbringt.
– In Workshops erarbeitest du mit Kreativpiloten und anderen Experten, was es bedeutet, Unternehmer zu sein. Zwei Mentoren begleiten dich und du hast immer jemanden, der dich unterstützt.
– Du wirst Teil des Kreativpiloten-Netzwerks, das über die Jahrgänge hinweg zusammen kooperiert.
– Du erhältst deutschlandweite mediale Aufmerksamkeit und Tipps für deine Pressearbeit.

Alle Unternehmen, Selbständige, Gründer und Projekte aus der Kultur- und Kreativwirtschaft können sich bewerben. Egal, ob allein oder mit dem gesamten Team, ob es die Idee nur auf dem Papier gibt oder schon umgesetzt wird – bewirb dich bis zum 30. Juni 2017 unter diesem folgenden Link: Bewerbung als Kreativpilot!

Wir freuen uns schon unheimlich, dein Projekt kennenzulernen!