Mann allein auf einem Bett in bläulichem Licht

LiebesLeben: Über das Gefühl, allein zu sein

Weil es schwerer ist, selbst die Verantwortung für sich zu übernehmen – und bequemer, einfach in der Außenwelt danach zu suchen. Also lässt man sich gern von beliebig vielen anderen Menschen ablenken – und mit viel Glück ist vielleicht jemand dabei, der*die nicht nur ein netter Zeitvertreib ist, sondern tatsächlich das Ende der Einsamkeit bedeutet.

Aber das Gefühl innerer Leere verschwindet nicht einfach, wenn man sich nach außen hin mit anderen Leuten umgibt – denn es kommt von innen heraus. Oft fühle ich mich auf WG-Partys allein, genauso wie auf einer Veranstaltung mit hundert oder einer Straße mit tausend Menschen.

Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, woher dieses Gefühl von Zeit zu Zeit kommt. Aber eines habe ich gelernt: Auch, wenn es vielleicht immer wieder der erste Impuls ist, sich abzulenken und die Leere mit dem Gelächter und Gerede anderer Menschen zu füllen – das bringt mich nicht weiter. Es wirkt sogar eher kontraproduktiv.

Sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, kostet immer Überwindung, ist immer unbequem, immer schwer. Aber es ist genau das, was man in Momenten der Einsamkeit tun sollte. Denn meist ist dieses Gefühl ein Zeichen dafür, dass gerade irgendetwas nicht stimmt. Und Konfrontationstherapie ist der einzige Weg hinaus.

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Bildquelle: cottonbro on Pexels; CC0-Lizenz