LiebesLeben: Karriere oder Kinder – beides geht (nicht)

Dann sah ich mir letztens (bereits das zweite Mal) die Serie Gilmore Girls an. Eine Teenie-Mutter, ungeplant schwanger geworden, flieht von ihrem reichen und einnehmenden Elternhaus, um ihre Tochter im Alleingang großzuziehen. Wie eine Naturgewalt händelt sie Kind, Karriere und Liebesleben. Und ich staune nicht schlecht. In der gesamten Medienlandschaft scheint diese Geschichte ein Lichtblick zu sein. Ja, fast cool. Eine alleinerziehende Mutter, die sich durchs Leben kämpft. Ihre Tochter verpasst ihr erst diesen gewissen Feinschliff, ohne den sie beinahe gewöhnlich erscheint.

Klar, das sind nur Geschichten, doch prägen sie unsere Vorstellungen, die wir von der Welt haben, zu einem großen Teil mit. Und gerade im Hollywooduniversum fehlen meiner Meinung nach starke Mütterrollen, die nicht nur die leidige Midlifecrisis immer und immer wieder von Neuem ausschlachten, sondern solche, die inspirieren, die einem keinen kalten Schauer vor der Zukunft bereiten. Denn keine Frage, Kinder sind anstrengend, sie sind fordernd und sie sind definitiv nervtötend. Das alles trifft zu, aber sie sind eben auch unglaublich bereichernd und machen einem das Leben noch lange nicht kaputt.

Karriere und Kinder müssen sich nicht ausschließen, müssen keine Gegensätze sein.

Muttersein ist eine unglaubliche Leistung und nur weil man Mutter ist, heißt das definitiv nicht, dass man nicht mehr begehrenswert, aufstrebend und kreativ sein kann. Nur weil man um ein neues Leben reicher wurde, bedeutet das nicht, dass das eigene Leben nun vorbei ist. Das Mutterdasein wurde lange genug in seinem Ruf geschmälert und in Klischees verpackt. Ein Ruf, der für den Mann für gewöhnlich so nicht gilt. Denn ER kann ja weiter ackern und Geld scheffeln. Aber gerade in der heutigen Zeit haben wir doch die Möglichkeit, die Erziehungsaufgaben aufzuteilen. Und auch die Arbeitswelt passt sich zusehends dem eigenen Privat -und Familienleben an. Ich finde, es ist an der Zeit, Mütter als das zu sehen, was sie sind: Verdammt starke Frauen, die jeden einzelnen Tag Geschichte schreiben. Und dies zu sagen, war längst überfällig.

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Bildquelle: Fleur Kaan von Unsplash; CC0-Lizenz