Pause vom Alltagsstress: Comfortserien, die einfach guttun

Ich weiß nicht, wie ihr das handhabt, aber wenn ich abends auf der Couch lümmle und vor der wichtigsten Entscheidung des Tages stehe, nämlich der WasDarfsHeuteSein-Frage, dann entscheide ich mich meistens für den guten alten Friedefreudeeierkuchen. Ich ziehe mir dann eben nicht den neuen Spiderman 3 rein, sondern wieder einmal „nur“ Big Bang Theory oder How I met your Mother. Ich meine wieso auch? Stress und Sorgen (und einen damit einhergehenden hohen Puls) gibt es im Alltag zu genüge. Auf Instagram, in den Nachrichten und in Gesprächen herrscht der Ernst des Lebens: Klimakrise, Corona, Hinz und Kunz sind gestorben und dies und jenes ist nicht mehr en vogue. Am Ende des Tages reichts dann auch mal. Ich will keine Spannung, keinen Nervenkitzel, sondern Entspannung und eine fette Portion guten Humor.

Wenn man die Klassiker jedoch schon mehr als einmal durch hat, gestaltet es sich schwierig, etwas Vergleichbares zu finden. Einen Versuch ist es dennoch wert. Es folgen die besten Comfortserien, die einfach nur guttun:

Klassiker zum Rewatchen

Ich weiß, die Serien sind bekannt, aber ich möchte sie trotzdem nicht ungenannt lassen. Schließlich ist es manchmal unkomplizierter, sich etwas anzusehen, das man schon kennt, als sich auf etwas Neues einzulassen. Das wiederholte „Seriensuchten“ heißt in Fachkreisen auch „Comfortbinging“ und lockt eben damit, dass man schon weiß, was einen erwartet. Es ist, als träfe man einen guten alten Freund: es ist immer wieder schön. Eine Mischung aus Nostalgie und Unverbindlichkeit entführt zum Träumen. Vergessen sind die Probleme des Alltags.

  1. Big Bang Theory
  2. Friends
  3. How I met your Mother
  4. Türkisch für Anfänger
  5. Sex and the City
  6. Und mein all time favorite: New Girl

Alte Perlen

Genauso gut, aber etwas unbekannter dürften manche alten Perlen sein, die man findet, wenn man etwas gründlicher sucht.

Dazu gehört definitiv die Serie Gilmore Girls. In einer Kleinstadtidylle führen Mutter Lorelai und Tochter Rory ein beinahe gewöhnliches Leben, unterbrochen von Liebe und Freundschaft, Streit und Familiendrama. Die globalisierte, komplexe Welt wird auf ein gemütliches Dorf heruntergebrochen. Denn in Stars Hollow kennt jede*r jede*n. Mit viel Liebe zum Detail werden die Nebenrollen der Dorfbewohner*innen ausgeschmückt. Wir begleiten Rory beim Erwachsenwerden, bei ihrer ersten Liebe, ihren ersten Collegeerfahrungen.

Mindestens genauso viel Charme aber noch mehr Witz hat die Serie The Middle zu bieten. Die fünfköpfige Familie, bestehend aus Frankie, Mike, Axl, Sue und Brick, ist die unperfekteste aber authentischste Familie überhaupt. Egal welche Rolle man im wahren Leben spielt, ob man selbst Mutter, Vater, Teenie oder Student*in ist, jede*r kennt die kleinen Dramen des Alltags und fühlt sich sofort verstanden. Die Serie zeigt auf liebevolle Art und Weise, wie untrennbar Familie und Chaos miteinander verwachsen sind. Und so stressig das Leben mit den Liebsten manchmal auch sein mag, von außen betrachtet, ist es dann doch auch irgendwie lustig.

Die nächste Serie, die ich empfehlen kann, ist Dawson`s Creek. Mir hat die Serie sehr gut gefallen, aber sie ist sicherlich Geschmacksache, da sie nicht ganz so lustig und locker ist, sondern eher tiefgründige und melancholische Züge hat. Es geht primär um die Freundschaft der drei Jugendlichen Joey, Dawson und Pacey. Die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als sich sowohl Dawson als auch Pacey in Joey verlieben, die selbst nicht weiß, für wen ihr Herz schlägt.

Neues

Wie steht es eigentlich um neue Serien? Vor allem Netflix legt hier momentan fleißig nach. Jeden Monat gibt es Neuerscheinungen, sodass man mit dem Schauen kaum hinterherkommt. Doch welche davon sind wirklich gut? Abgesehen davon steht ja immer auch die Frage im Raum, ob darüber hinaus eine zweite, dritte, vierte Staffel überhaupt in Planung ist.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Serie Noch nie in meinem Leben… . Darin geht es um die Teenagerin Devi, die sich ihrem Außenseiterinnenstatus in der Schule entledigen will und dafür so einige erste Male in Kauf nimmt. Jede Folge trägt das Motto einer Sache, die Devi noch nie zuvor gemacht hat. Gleichzeitig glänzt die Serie mit einer großen Portion Diversity und LGBTIQ-Themen. Zwei Staffeln gibt es schon, die Dritte ist in Planung. Direkt daran anknüpfen, kann die Serie Sex Education. Diese Serie bricht mit Tabuthemen, denn Sex und Liebe kennen hier keine Grenzen. Zugegeben, man muss sich schon auf die Story einlassen, aber hat man das einmal, ist sie wirklich einzigartig!

Diese Wohlfühlserien kann ich außerdem noch empfehlen: Astrologischer Leitfaden für gebrochene Herzen, Emily in Paris und Friends from College.

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