Piraten in der Popkultur: Warum wir die Seeräuber so lieben

Piraten, ihre Legenden und Abenteuer faszinieren die Menschen bereits seit über 300 Jahren. In der Literatur, in Hollywood und an sämtlichen Ecken der modernen Popkultur haben sie längst einen festen Platz eingenommen. Unsere Faszination zu den Seeräubern aus dem 18. Jahrhundert geht schon so weit, dass es sogar seit 2002 einen Sprich-Wie-Ein-Pirat-Gedenktag gibt. Doch was haben die Freibeuter an sich, dass sie immer wieder für Faszination sorgen und die Menschen scharenweise begeistern? Obwohl wir uns den Brutalitäten der Piraten und ihren horrenden Verbrechen bewusst sind, werden sie in der modernen Popkultur gefeiert – sowohl als Helden als auch als Bösewichte. Dabei sollten Piraten gar nicht gemocht werden, sondern gefürchtet und verabscheut. Stattdessen sehen wir über ihre Verbrechen hinweg und romantisieren die grenzenlosen Abenteuer der gesetzlosen Freibeuter. Was hat es damit wohl auf sich?

Piraten haben in der Popkultur ihren festen Platz

Die Goldene Ära der Piraterie zum Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts ist seit langem vorbei, und dennoch werden die Legenden der Seeräuber von damals bis heute erzählt. Das begann schon kurz nach dem Ableben der berühmten Piraten der damaligen Zeit. Denn schon 1724 erschien das Buch „Schauplatz Der Englischen See-Räuber“, in dem die Biografien und sagenhaften Abenteuer der Piraten detailreich erzählt wurden. Die Legenden von Blackbeard, Black Bart und Co. waren damit niedergeschrieben – und sollten daraufhin selbst bis ins 21. Jahrhundert nicht an Anziehungskraft verlieren.

Heute sind die ruchlosen Seeräuber ein fester Bestandteil der Popkultur und sind aus der Welt der Filme und Games überhaupt nicht mehr wegzudenken. Die Filmreihe „Fluch der Karibik“, in der Johnny Depp als Captain Jack Sparrow sicherlich vielen Zuschauern Herzchen in die Augen gezaubert hat, hat bereits über 4,5 Milliarden US-Dollar in die weltweiten Kinokassen gespült. Wie Filmstarts berichtet, sind zwei weitere Filme in Planung – allerdings ohne Depp.

Auch in der Welt der Games haben Piraten einen festen Platz. Spieler treten einfach zu gern in die Rolle der furchtlosen Seeräuber, die über die Weltmeere schippern. Besonders zeigt das das populäre Abenteuerspiel „Assassin’s Creed IV: Black Flag“ von Ubisoft, in dem Piratenkämpfe in einer weitläufigen Welt für reichlich Abenteuer sorgen. Das Online-Game „Sea of Thieves“, das im Xbox Online Store verfügbar ist, feiert ebenfalls grandiose Erfolge und zeigt die massive Beliebtheit der Piratengeschichten. Piraten sind zudem schon lang ein beliebtes Thema im Genre der Casinospiele, wo sie regelmäßig auf den Walzen der Spielautomaten zu sehen sind. Zum Beispiel ist Pirates Plenty Megaways ein modernes Spiel, das auf PokerStars Vegas unter der breiten Spielauswahl mit verschiedensten Themen verfügbar ist und eine Piratin und diverse Piraten-Symbole wie Hütte und Schätze darstellt. In sämtlichen Genres sind die Piraten heutzutage damit ein fester Bestandteil der Film- und Spielwelt. Was macht diese Faszination aus?

Pure Freiheit und Abenteuer nach Lust und Laune

Sie schippern über die Weltmeere, sie hören auf nichts und niemandem, gehen auf Schatzsuche und erleben Abenteuer nach freier Schnauze. Anders gesagt: Sie leben ein Leben in absoluter selbstbestimmter Freiheit, von der viele von uns träumen. Aber versteht uns nicht falsch, denn obwohl niemand von uns tatsächlich das Leben eines Piraten leben möchte, ermöglichen ihre Legenden, Geschichten und Abenteuer es uns, zumindest in der Fantasiewelt aus dem Alltagstrott auszubrechen. Sie sind der Inbegriff einer Fantasiewelt voller Abenteuer, Gefahren und Freiheit – und dank ihrer Geschichten können wir einen Hauch von all dem erleben, ohne uns tatsächlich in Gefahr zu begeben oder gar von der Couch aufzustehen. Und ist es nicht das, was wir an allen Thrillern, Krimis und Gruselfilmen lieben? Den Schauder und den Nervenkitzel „erleben“, ohne ihn tatsächlich zu erleben – in absoluter Sicherheit, mit Popcorn und Kuscheldecke. Der menschliche Wunsch nach Abenteuer und grenzenloser Freiheit wird eins zu eins in Piratengeschichten verkörpert und ins Unermessliche aufgebauscht. Sie lassen uns imaginär die frische Seeluft schnuppern.

Obwohl die Piraten der Goldenen Ära bekanntermaßen ruchlose und brutale Seeräuber waren, sorgen ihre Legenden, Geschichten und Abenteuer bis heute für Faszination. Sie strahlen Nervenkitzel, Furchtlosigkeit und Freiheit aus, von der wir doch alle hier und da mal fantasieren. Selbst wenn keiner von uns das Leben eines Piraten führen wollen würde, erlauben sie es uns, zumindest kurzweilig die Abenteuerlust zu verspüren. Ist das nicht schließlich der Grund, warum sämtliche furchtlose Charaktere – von Revolverhelden im Wilden Westen über mittelalterliche Ritter bis hin zu Schmugglern im Weltall wie Han Solo – so beliebt sind?

Romantisierung hin oder her – der Fantasie freien Lauf zu lassen und mit fiktiven Charakteren auf Abenteuer gehen, ohne das Haus zu verlassen, ist einfach unglaublich unterhaltsam und spannend. Damit ist davon auszugehen, dass die Piraten uns auch weiterhin mit ihren Geschichten in Literatur, Film und Games in ihren Bann ziehen werden. Alles klar so weit? Aye, aye, Captain!

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