Mann macht Selfie

Warum sehen wir auf Selfies so anders aus?

Unser eigenes Gesicht sehen wir primär auf Spiegeln. Dementsprechend ist das Bild, das wir dort sehen, nach unserem Empfinden unser „normales“ Aussehen. Allerdings sind Selfies meist nicht spiegelverkehrt und stehen damit im Kontrast zu unserer eigenen Wahrnehmung. Das hat zur Folge, dass es ungewohnt ist diese Version von uns zu sehen. Eine Version, die man aufgrund des Mere-Exposure-Effektes negativer bewerten würde. Das erklärt auch, warum unsere Freund*innen die Bedenken oft gar nicht nachvollziehen können. Sie nehmen uns auch abseits des Selfies auf diese Art und Weise wahr. Für sie wird auf dem Foto unser normales Aussehen festgehalten. Die Chancen sind hoch, dass unser Spiegelbild Freund*innen deutlich weniger gefallen würde, weil sie es schlichtweg seltener sehen. Erschwerend kommt hinzu, dass uns Makel in unserem Gesicht viel bewusster ins Auge stechen, weil sie sich auf dem Selfie plötzlich an einer anderen Stelle befinden. 

Selfies verzerren Gesichter

Durchschnittlich fängt die Frontkamera unser Gesicht aus 40 Zentimetern Entfernung ein. Durch diese geringe Distanz verändern sich aber die Proportionen unseres Gesichtes. Der Grund: Was näher an der Kamera ist, wirkt größer. Was weiter weg ist, kleiner. Viele Menschen beklagen eine zu große Nase, was auch daran liegen kann, dass sie durch die Verzerrung bis zu 30 Prozent größer wirkt. Die Wangen und Ohren werden wiederum auf Selfies kleiner. Um zu sehen, wie stark die Verzerrung sein kann, vergleiche doch einmal ein Selfie aus 40 Zentimetern und zwei Metern Entfernung. Die Unterschiede werden deutlich zu erkennen sein, versprochen. 

Am Ende sollten wir nicht zu kritisch mit uns selbst sein und uns nicht dauernd mit anderen Menschen vergleichen. Vielleicht ist es klischeehaft, aber auf jeden Fall wahr: Am Ende zählt nicht das Aussehen, sondern die inneren Werte. 

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Bildquelle: Hassan OUAJBIR auf Unsplash; CC0-Lizenz