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So cool kann der Nebenjob als Croupier sein

Auf der Suche nach einem studentischen Nebenjob? Keine Lust auf Klassiker wie Nachhilfe oder Kellnern? Dann ist die Arbeit als Croupier eine spannende Alternative. Warum, das liest Du hier.

Das Bild des konservativen Croupiers in den Mittvierzigern ist Schnee von gestern. Heutzutage trifft man in Casinos immer mehr junge Menschen, die bei Black Jack, Poker, Baccara und Roulette für den regelgerechten Ablauf der Spiele verantwortlich sind. Zu finden sind auch immer mehr studentische Aushilfen, denen klassische Nachhilfejobs zu langweilig sind. Da stellt sich sofort die Frage: Was verdient ein studentischer Croupier? In der Regel zwischen zehn und 15 Euro pro Stunde – je nach Wochentag und Tageszeit. Das Einkommen ist dabei auch abhängig vom sogenannten Tronc (Trinkgeld), den Spieler am Tisch hinterlassen. Klingt verlockend? Dann die Augen offenhalten nach Stellenausschreibungen, die Casinos auf ihren Websites veröffentlichen.

 
Der Croupier als Herr über Black Jack, Roulette und Poker

 

Die Aufgaben des Croupiers variieren je nach Spiel. Beim Black Jack beispielsweise ist der Spielbank-Mitarbeiter Bankhalter gegenüber den Gästen. Er verantwortet die Ausgabe der Spielkarten an die Gäste und kontrolliert Einsätze und Auszahlung der Spielgewinne.

Etwas komplizierter ist es an einem voll besetzten französischen Roulettetisch. Dort wirken gleich vier Groupiers: Der Wurfgroupier nimmt Einsätze der Gäste entgegen und platziert sie auf dem Spieltisch. Er wirft die Kugel in den Roulettekessel und ruft gleichzeitig den berühmten Satz „Rien ne va plus“ (übersetzt: nichts geht mehr). Gegenüber sitzt sein Kollege, der Saladier, der Jetons sortiert und für die Gäste wechselt. Der Kopfcroupier achtet unter anderem darauf, dass Gäste nach der Absage keine Einsätze mehr platzieren und schiebt nach dem Spiel die verlorenen Jetons dem Saladier zu. Er kümmert sich außerdem um den sogenannten Tronc, die Trinkgeldkasse. Der Tischcroupier schließlich sitzt auf einem erhöhten Stuhl und überwacht das Spielgeschehen.

 

Gefragt sind Geschick, Kopfrechnen und schnelles Reaktionsvermögen

 

Croupiers müssen einige Fähigkeiten für den Job im Casino mitbringen. Da wäre als Erstes handwerkliches Geschick, um Jetons mit einer Handbewegungen zu stapeln, Karten geschickt und elegant zu mischen und auszugeben oder den Schieber – das sogenannte Rateau – über den Tisch flitzen zu lassen. Darüber hinaus ist Kopfrechnen angesagt. Croupiers müssen allein beim Roulette 180 Zahlenkombinationen im Schlaf beherrschen und blitzschnell Gewinne ausrechnen und auszahlen – und das alles ohne die Hilfe des Taschenrechners im Smartphone, an den die meisten Menschen längst gewöhnt sind. Wer eine Abneigung gegen Mathematik hat, ist Fehl am Platz. Darüber hinaus sind hohe Konzentrationsfähigkeit über mehrere Stunden, eine gute Auffassungsgabe und schnelles Reaktionsvermögen gefragt. Viele Casinos wünschen zudem Fremdsprachenkenntnisse in Englisch und Französisch. Wichtig ist nicht zuletzt ein seriöses Äußeres. Zur Standardausstattung des Croupiers gehören Hemd, schwarze Weste, schwarze Hosen, glänzende Schuhe und Fliege oder Krawatte.

 

Betrunkene, Spielsüchtige und Betrüger: Der Croupier als Psychologe

 

Der Job fordert außerdem Erfahrung im Umgang mit Menschen. Denn Gäste sind oftmals kompliziert. Da gibt es beispielsweise die Betrunkenen, die mit Unhöflichkeiten um sich werfen und andere Spieler beleidigen, oder die schlechten Verlierer, die einen Wutausbruch bekommen. Auch Betrüger sind an der Tagesordnung. Der Croupier muss mit psychologischem Fingerspitzengefühl reagieren – die unangenehmen Gäste beruhigen, ohne ihnen dabei zu nahe zu treten. Auch die Spielsucht ist ein wichtiges Thema. Verzockt der Spieler gerade sein letztes Hemd oder sind die Verluste für ihn nur Peanuts?

 

Ohne Ausbildung läuft nichts

 

Croupier wird man nicht über Nacht. Die meisten Casinos bieten in eigenen Lehrzentren eine Ausbildung an. Ist man volljährig, schuldenfrei und im Besitz eines einwandfreien Führungszeugnisses, steht zunächst ein Aufnahmetest an. Ist diese erste Prüfung bestanden, folgt ein Kurs, der je nach Casino ein bis drei Monate dauert. Dort lernen die angehenden Croupiers nicht nur Spielregeln, Kartenmischen und Kopfrechnen, sondern auch alles Wissenswerte zu sämtlichen Glücksspielen, zur Spielautomatentechnik und zu verschiedenen Online-Casinos wie beispielsweise Merkur, die Spiele online bereitstellen. Auch

Seminare für den Umgang mit Gästen und Themen wie Spielsucht stehen auf dem Programm. Nach der Abschlussprüfung geht es dann ab zur Feuertaufe an den Spieltisch. Und dort bietet gerade das Nachtleben wesentlich mehr Action als ein Nachmittag am Schreibtisch bei der Schülernachhilfe.

 

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Bildquelle: Farhan Siddicq unter CC0 Lizenz