Selflove

Stellungswechsel: Radikale Selbstliebe macht dich zum besseren Liebhaber!

Sex und Feminismus, das passt nicht zusammen? Doch, wie unsere Kolumne „Stellungswechsel“ beweist. Nadine Kroll befasst sich mit den Fragen, die junge Menschen und speziell Frauen, die gerade ihre Sexualität entdecken, ganz besonders beschäftigen. Es geht um gesellschaftlichen Wandel, Selbstbestimmtheit, neugewonnene Freiheiten, Frauenrechte und natürlich ums Ficken, kurz: um sexpositiven Feminismus und darum, dass sich niemand für seinen Körper oder seine Vorlieben schämen muss.

Du denkst, du wärst im Bett der totale Versager und dass deine Freundin ihre Orgasmen immer nur vortäuscht? Du hast die Sorge, dass deine Blowjobs so schlecht sind, dass du deinem Freund lieber überhaupt keinen bläst, um dich nicht unnötig zu blamieren?Glaubt mir, diese Gedanken kennt fast jeder.

Sogar ich als selbsternannte Sexpertin habe manchmal das Gefühl, im Bett nicht gut oder zumindest nicht gut genug zu sein. Und das, obwohl mir tatsächlich noch nie jemand gesagt hat, dass ich im Bett zu schlecht bin und er (oder sie) deshalb nicht mehr mit mir schlafen will.

Schluss mit Zweifeln!

Hallo, mein Name ist Nadine „Selbstzweifel“ Kroll und ich erkläre dir heute, wie du mit Hilfe von Selbstliebe zur besseren Liebhaberin beziehungsweise zum besseren Liebhaber werden kannst – und das ganz ohne dir zu sagen, was du beim Sex zu tun oder zu lassen hast. Ich bin nämlich der Meinung, dass man dann gut im Bett ist, wenn man sich selbst gerne mag und mit seinem Aussehen weitestgehend zufrieden ist.

Klar kann man sich nicht 24/7 absolut umwerfend finden, aber ein gutes Verhältnis zum eigenen Körper zu haben – nicht nur was die Optik, sondern auch was die Funktionen des Körpers betrifft – macht im Bett unfassbar viel aus. Sowohl, wenn man sich selbst befriedigt, als auch, wenn man mit einer anderen Person (oder auch gleich mehreren auf einmal) zu Gange ist. Und ein gutes Verhältnis zu sich selbst zu haben, kann man – im Gegensatz zum „ultimativen Wahnsinns-Blowjob“ – glücklicherweise lernen. Dieser Prozess ist zwar mit viel Arbeit verbunden, lohnt sich aber. Für sich selbst und auch für die Personen, mit denen man Sex haben wird.

Statt dich also zu fragen, ob du gut genug im Bett bist, solltest du dich also lieber darum kümmern, ein gutes Verhältnis zu dir selbst und deinem Körper aufzubauen. Wer sich selbst nämlich mag, wird von Zweifeln – wie ob der eigene Penis eigentlich groß genug oder ob die Brüste straff genug sind oder inzwischen zu sehr hängen – nicht länger geplagt werden und aus diesem Grund automatisch besser im Bett werden. Selbstbewusstsein ist sexy, und wer cool mit sich selbst ist, färbt oft auch auf sein Umfeld ab. So kann sich häufig auch der Partner oder die Partnerin besser fallenlassen, wenn es heiß zur Sache geht.