Happy Gaming

Wie Spiele uns zum Menschen machen

Das Leben ist ein Spiel. Es hat Regeln, einen Anfang, ein Ende und jede Menge Mitspieler, die schummeln, aussteigen oder dir einen Stein in den Weg legen. Doch nicht nur wir Menschen sind Spieler. Jeden Tag werden wir Zeuge von kleinen Raufereien und neckischen Angriffen von Tieren, die wir auf der Straße sehen, während einer imposanten BBC-Naturdokumentation bewundern dürfen oder als Haustiere halten. Aber weshalb verspüren wir den Drang, Mobile Casino zu spielen? Natürlich hat das Spiel, wie so vieles, einen biologischen Hintergrund. Menschen sowie Tiere müssen spielen.

Learning by doing

Einen Großteil unserer kognitiven sowie physischen Fähigkeiten erlernen wir durch das Spiel mit unserer Umwelt und deren Mitstreitern. Da unterscheiden wir uns in keiner Weise vom kleinen Löwenbaby, außer, dass wir doch nicht so süß sind. Dann wiederum spielen wir aus dem einfachen Grund, weil wir spielen möchten. Wir versuchen Körper und Geist auf eine angenehme Art und Weise zu beanspruchen, ohne uns dabei großartig auf etwas konzentrieren zu müssen.

Egal ob man sich 12 Stunden vor eine flimmernde Kiste hockt, um in das virtuelle Cape zu schlüpfen oder nach einer Vier-Stunden-Schlacht „Siedler von Catan“ den Mitbewohnern Schimpfwörter um die Ohren wirft: Fühlt es sich nicht gut an, einfach mal auszuschalten? Fühlt es sich nicht gut an, dass man sich mal über eine Sache freut bzw. ärgert, die für einen eigentlich keinen sozialen oder beruflichen Mehrwert beinhaltet? Spiele zeigen uns, dass wir keine fleischgewordenen Programme sind. Man bewegt sich durch den Alltag wie ein Computer: Anmachen, Befehle ausführen, Upgrade bekommen, Standby und irgendwann wird man durch unseren verbesserten Nachfolger ersetzt. Ein Computer würde nie seine Arbeit niederlegen, einfach weil er gerade Lust hat, zu spielen. Doch genau dieser Punkt ist besonders wichtig in unserer Identität als Lebewesen. Wir machen genau das, was der Computer nicht macht. Einfach mal alles niederlegen und das Gehirn abschalten.

„Ich wette mit dir um einen Zehner“

Spiele wecken irrationale Emotionen in uns. Man freut sich, ein seltenes Schwert aus einer animierten Kiste zu finden und ärgert sich wahnsinnig, schlechte Karten in Canasta zu bekommen. Und doch setzt man sich immer und immer wieder diesem sinnlosen Wechselbad der Gefühle auseinander. Doch es ist ganz klar: Wir brauchen ab und zu einfach etwas Schwachsinn und sehnen uns nach diesem belebenden Gefühl, eine Sache zu machen, deren Konsequenzen einem einfach Mal am Arsch vorbei gehen können. Wir müssen aufhören, unsere Aktivitäten auf ihren alleinigen Nutzen zu reduzieren und nach diesen Kriterien, Hobbys zurechtzulegen. Wir Menschen sind Zocker! Kleine Momente wie der angekündigte Mülleimer-Dosenwurf oder „Ich wette mit dir heute regnet es noch“ oder auch einfach mal etwas Gamblen, zum Beispiel im Casino bzw. auf Sportwettenanbietern, sind doch genau das, was dieses lieblos geschriebene Drehbuch namens Alltag, zu diesem spannend Thriller mit Plot twist macht.

Vom Tabu zum Juhu

Die steigende Popularität von Spielen zeigt sich nicht nur durch zunehmende Gespräche innerhalb unseres Bekanntenkreisen, sondern auch in der Wirtschaft. Die Spieleindustrie, seien es klassische Computer und Konsolen Spiele, Handygames oder Brettspiele, ist eine der größten Geld-Druckmaschinen dieses Planeten. Die im Jahre 2014 eingeführte Spielmarke „Destiny“ kostete in der Entwicklung 500 Millionen US-Dollar. Das ist mehr als der Großteil der größten und bekanntesten Hollywood Filmproduktionen. Doch „Destiny“ schaffte es, bereits am ersten Tag seiner Veröffentlichung die Kosten zu decken. Nicht nur die Entwickler dieser Spieler verdienen einen Haufen Kohle damit, sondern auch die Spieler selber. „PewDiePie“ ist ein schwedischer YouTuber, der durch das sogennante „Let´s Play“ Format nun der meist abonnierte Youtuber der Welt ist und sein Jahreseinkommen auf etwa 7 Millionen Us Dollar geschätzt wird. Es wird für alle Kritiker nun langsam schwierig, spielen als kindische oder sinnfreie Aktivität abzustempeln.

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Bildquelle: JD Hancock unter CC0 2.0