Von wegen „Queerbaiting“: Billie Eilish spricht über ihre Sexualität
In einem neuen Interview spricht die Sängerin Billie Eilish über ihre Sexualität und schwärmt dabei vor allem von Frauen – und das, nachdem die Sängerin jahrelang des „Queerbaiting“ beschuldigt wurde. Warum „Queerbaiting“-Vorwürfe regressiv sind und wir endlich damit aufhören sollten, erfährst du hier.
Eigentlich plante Billie Eilish, mit dem US-amerikanischen Magazin Variety lediglich über ihre Erfahrungen als Frau zu sprechen: ihre Beziehung zu ihrem Körper und den Vergleich mit anderen Frauen. Nachdem ihr in den letzten Jahren allerdings wiederholt im Internet vorgeworfen wurde, ihre wahre sexuelle Orientierung zu verbergen oder sogar queere Menschen auszunutzen, setzt sie in einem aktuellen Interview den Gerüchten nun ein Ende.
Die Frage bleibt jedoch, warum die Sängerin überhaupt gezwungen war, sich zu ihrer Sexualität zu äußern. Das aktuelle Beispiel mit Billie Eilish zeigt deutlich, dass wir aufhören sollten, Menschen vorschnell des „Queerbaiting“ zu beschuldigen.
Billie Eilish fühlt sich zu Frauen hingezogen
„Ich hatte nie das Gefühl, dass ich eine gute Beziehung zu Frauen haben könnte“, sagte die Musikerin im Interview mit Variety. „Ich liebe sie so sehr. Ich liebe sie als Menschen. Ich fühle mich zu ihnen als Menschen hingezogen. Ich fühle mich wirklich zu ihnen hingezogen.“
Könnte dies nun als offizielles Coming-out der Sängerin betrachtet werden? Im Interview fuhr sie fort: „Ich habe eine tiefe Verbindung zu den Frauen in meinem Leben, den Freunden in meinem Leben, der Familie in meinem Leben.“ Zum Schluss betonte die Sängerin, dass sie sich vor allem „körperlich“ zu Frauen hingezogen fühle: „Aber ich bin auch so eingeschüchtert von ihnen und ihrer Schönheit und ihrer Präsenz“, stellte Eilish fest.
Für viele Fans dürfte es nicht sonderlich überraschend sein, dass Billie Eilish auch eine Anziehung zu Frauen verspürt. Auf Instagram hat sie bereits Maya Hawke als ihren Star-Crush bezeichnet. Außerdem teilt die Sängerin regelmäßig Videos, in denen sie sich selbst als „gay“ bezeichnet. Weil Billie Eilish allerdings nicht öffentlich über ihre sexuellen oder romantischen Vorlieben gesprochen hat, wurde sie schon mehrmals des „Queerbaiting“ bezichtigt.
Billie Eilish wurde jahrelang „Queerbaiting“ vorgeworfen
Im Jahr 2021 veröffentlichte Eilish das Musikvideo zu ihrer Single „Lost Cause“, einem Song aus ihrem zweiten Album „Happier Than Ever“. Das Musikvideo zu dem Song ist ein sapphischer Traum und zeigt Billie, wie sie mit einer Gruppe von Freundinnen auf einer Pyjamaparty in einer Villa eine tolle Zeit hat.
Nach der Veröffentlichung teilte sie Behind-the-Scenes-Fotos auf Instagram und schrieb darunter: „I love girls.“ Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Tausende Kommentare, die der Sängerin „Queerbaiting“ vorwarfen. Im selben Jahr äußerte Billie Eilish sich gegenüber Elle: „Ja, klar, meine Sexualität ist also das Geschäft aller anderen, oder? Nein. Wo ist diese Energie bei Männern?“
Die Sängerin, die damals 19 Jahre alt war, wollte offenbar nicht öffentlich über ihre Sexualität sprechen. Und warum auch? Viele Menschen in diesem Alter, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, sind noch dabei, ihre sexuelle Identität zu erkunden und müssen sich erst einmal selbst damit auseinandersetzen.