Was ist „Purge Watching“?
Binge-Watching ist den meisten ein Begriff, aber was hat es mit Purge-Watching auf sich?
Auf der Netflix-Watchliste landet alles mögliche
Auf der Netflix-Watchliste stapeln sich oft Filme und Serien. Dort landet alles, was auch im entferntesten Sinne interessant klang, egal ob Scifi oder Tierdoku, um später wieder ausgegraben zu werden. Bis man eventuell sogar den Überblick verliert. Wer dann die Watchliste „abarbeiten“ will, muss viel Zeit und Mühe investieren. Und so hat sich ein Phänomen entwickelt, das Purge-Watching genannt wird.
Aus dem Englischen übersetzt heißt to purge reinigen oder beseitigen. Eine bessere Beschreibung in diesem Kontext ist ausmisten. Der Vorgang, den man von seinem Kleiderschrank oder dem Aussortieren der einen Schublade im Bad kennt, in der sich die abgelaufenen Beauty-Produkte befinden, wird eben auch auf Netflix und Co. angewendet. Nur ist damit zusätzlich eine kleine, eigene „Folter“ verbunden. Aber eins nach dem anderen.
Purge Watching als zwanghaftes Bingen
Beim bekannten Binge–Watching schaut man eine Folge der Lieblingsserie nacheinander. Ist ja manchmal auch einfach zu spannend. Purge–Watching beschreibt genau das Gegenteil. Der Begriff geht auf den Journalisten Adam Sternberg und diesen Tweet zurück, sowie seinen anschließenden Artikel auf „Vulture„:
Purge–Watching – anfangs als „Hate–Watching“ oder „Obligazing“ (eine Zusammensetzung der Worte obligatory und gazing) bezeichnet – ist das Phänomen, eine Show bis zum Ende durchzuschauen, obwohl sie einem nicht einmal wirklich gefällt. Eine sich in die Länge ziehende Handlung, die wie ein Kaugummi über 7 oder 9 Staffel gespannt wird, rafft dann die gesamte Zeit dahin, in der man ein gutes Buch, oder zumindest eine andere gute Serie konsumieren hätte können.
Doch, warum tut man sich sowas an? Der Erklärungsversuch von Sternberg ist, dass man wie beim Poker das Gefühl hat, dass man ohnehin schon so viel investiert hat, dass man jetzt unmöglich aufhören kann. Man möchte die Serie also unbedingt abhaken und sie von der Watchlist endlich verbannen.
Purge-Watching: Leichte Abhilfe
Wie man damit aufhört? Eigentlich ganz leicht. Der erste und wichtigste Schritt ist, dass man erkennt, wenn mal wieder purget. Und dann heißt es: Die Serie oder Tierdoku ganz einfach abschalten, von der Watchliste manuell entfernen und aus dem Gedächtnis radieren. Auch dann, wenn eine Serie oder ein Film gehyped sind, und man scheinbar die einzige Person im Freundeskreis ist, die nicht geschaut haben. Purge-Watching no more!
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Bildquelle: Unsplash