Das Referat rocken – mit bildhafter Sprache

Dieser Text stammt von Rhetorican

Bei einer Rede oder einem Referat müssen die Zuhörer*innen sofort verstehen, was du sagst. Sie können nicht wie bei einem Buch oder einer Zeitschrift nochmals zurückblättern, wenn sie etwas nicht beim ersten Mal verstanden haben.

Daher musst du dafür sorgen, dass deine Zuhörer*innen deine Botschaft auch aufnehmen können. Dafür kannst du sorgen, indem du in Reden und Referaten …

… bildhafte Wörter verwendest.
… kurze Sätze bildest.
… Wichtiges wiederholst.


Den Zuhörer*innen im Kopf bleiben

Mit gut gewählten Wörtern kannst Du Bilder in den Köpfen Deiner Zuhörer*innen zaubern. So kannst Du Ihre Gefühle und Sinne berühren und damit können sie Deiner Rede besser folgen und sie länger in Erinnerung behalten.

Hier ein Beispiel. Was siehst und fühlst Du, wenn Du die folgenden drei Sätze liest?

Ein Hund geht auf dem Weg.
Ein Rottweiler jagt über den Waldweg.
Ein Zwergdackel wackelt über den Gehweg.

Der erste Satz ist völlig neutral und hinterlässt wahrscheinlich überhaupt keinen Eindruck bei dir. Der zweite Satz versetzt dich gedanklich möglicherweise sofort in einen Wald und vielleicht wird dir bei dem Gedanken, dort wirklich einem Rottweiler zu begegnen, sogar ein wenig mulmig. Beim dritten Satz kann es sein, dass du innerlich über das possierliche Tierchen lächelst.

 

Starke Verben bringen Schwung ins Referat

Achte dabei besonders auf die Verben und verwende solche, die voller Kraft und Energie sind: Statt bewegen kannst du beispielsweise schütteln, schlenkern, rütteln oder schwenken verwenden. Statt sagen bietet sich flüstern, schreien, brüllen, rufen oder jammern an. Und für gehen gibt es ebenfalls viele Alternativen: schleichen, rennen, schlurfen, hinken, schlendern und viele andere Wörter mehr. Bevorzuge vor allem Verben, die eine Handlung beschreiben vor denen, die einen Zustand schildern. Sie geben Deinen Sätzen Schwung und Kraft.

In der Kürze liegt die Würze

Kurze Sätze sind für dich einfacher zu sprechen und leichter zu verstehen. Kürzere Sätze geben dir am Ende des Satzes Zeit zum Atmen. Und sie geben dir und deinem Publikum Zeit zum Nachdenken. Ab und zu kannst du natürlich auch einen längeren Satz verwenden. Das schafft Abwechslung. Doch achte auch hier darauf, dass der Satz nicht zu komplex wird. Hat er mehr als ein oder zwei Kommata, ist er wahrscheinlich zu kompliziert, und kann von den Zuhörer*innen nur noch schwer verstanden werden.

Auch deine Absätze sollten möglichst kurz sein. In einem Absatz entwickelst du nur eine Idee. Deine Zuhörer können dieser Entwicklung besser folgen, wenn dein Absatz nur wenige Sätze hat. Mache nach einem Absatz eine längere Pause, wechsle die Position auf der Bühne und leite dann auch sprachlich zum nächsten Gedanken über.

Keine Angst vor Wiederholungen

Hab‘ keine Angst, Dich zu wiederholen. Damit kannst du wichtige Gedanken hervorheben, miteinander verknüpfen und ihnen eine besondere Bedeutung verleihen. Insbesondere deine Kernbotschaft kannst du öfters wiederholen, damit sie sich bei deinem Publikum einprägt.

Doch auch innerhalb eines Satzes sind Wiederholungen ein wirkungsvolles
Stilmittel. Damit kannst Du die Aufmerksamkeit Deiner Zuhörer*innen gezielt steuern und sie emotional berühren. Hier einige einfache Beispiele:

Dieses Mittel ist sehr, sehr gefährlich.
Augen auf bei der Berufswahl. Augen auf!

Aus Gedanken werden Worte. Aus Worte werden Taten. Taten formen deinenCharakter.


Mach es also deinem Publikum leicht und verwende eine bildhafte Sprache,
kurze Sätze und Wiederholungen. Damit kann dein Publikum der Rede oder dem Referat besser folgen und sich länger an die wichtigsten Gedanken erinnern.

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Bildquellen: Unsplash; CCO-Lizenz