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Data-O-Rama

Die bloße Datenmenge wächst zu gewaltigen Bergen an. Unternehmen wollen diese gerne erklimmen, schaffen es aber meist nicht einmal über ihren eigenen Datenhaufen hinaus. Wir haben uns mal auf die Suche gemacht, woher die Daten kommen, wohin sie fließen und wer sie alles auffangen will. Willkommen im Data-O-Rama.

Big Datas House

Die Fußball-WM in Brasilien setzt trotz aufsteigendem Wirtschaftswachstum im IT-Bereich aktuell neue Maßstäbe in Sachen Daten-Traffic. Video-Streamings und IP-Übertragungen des Weltereignisses sorgen für rund vier Exabytes Traffic mehr im Monat. Um euch das Volumen mal vor Augen zu führen: Ein Exabyte sind eine Trillion Bytes oder eine Milliarde Gigabyte oder eben eine Million Terabyte. Das ist dreimal so viel, wie der normale Breitbandverkehr in einem Monat in ganz Brasilien beträgt. Blicken wir von der WM in die Zukunft: Im Jahr 2018 soll der normale Datenverbrauch in Deutschland von ein auf drei Exabytes pro Monat ansteigen. Welcome to Big Datas House.

Wie profitieren Unternehmen von Big Data?

Was soll Big Data überhaupt sein? Darunter versteht man sämtliche Methoden, über die Daten gesammelt und ausgewertet werden können. Die Analysen umfassen Daten von IT-Systemen, Social-Media-Daten, Streams, Dokumente, Video-/Bild-Dateien, eben alles, was durchs Netz fließt. Der Umsatz von Unternehmen durch Big Data ist bis zum Jahr 2013 mit 18,6 Milliarden US-Dollar noch recht überschaubar. Laut einer auf der englischsprachigen Business- und Technik-Community Wikibon veröffentlichten Prognose soll sich der Umsatz bis 2017 mehr als verdoppeln. Hier sollen rund 50 Milliarden US-Dollar erzielt werden. Das hört sich erschreckend an und reiht sich ein in die sowieso schon bestehende Ungewissheit über unsere Online-Daten. In der Realität sieht es aber so aus, dass Unternehmen nur die Daten auswerten, die innerhalb der Unternehmensgrenzen anfallen. Für die zielgerechte Auswertung fehlt den meisten Unternehmen der nötige Wissensstand, gerade deutsche Unternehmen hinken in sämtlichen Online-Bereichen hinterher. Ihr könnt übrigens euer eigenes Wissen über Big Data auf silicon.de testen.

Ein kleines Startup für die Riesen

Die Frage, wie Unternehmen von Big Data profitieren können, ist damit nicht wirklich geklärt, genauso wenig die Frage, wann Unternehmen von Big Data profitieren können. Stattdessen können wir uns aber anschauen, was Unternehmen bereits heute schon mit ihren internen Daten anstellen. Für Geschäftsentscheidungen brauchen Firmenchefs die passenden Daten, stehen diese nicht schnell genug zur Verfügung, kommt es zu Verzögerungen. Damit das nicht passiert, muss man heutzutage jedoch längst kein Analytics- oder SQL-Fachmann mehr sein. Genau dafür gibt es das Berliner Startup-Unternehmen datapine. Super easy nach dem Drag’n’Drop-Prinzip werden sowohl interne Datenbanken als auch externe Webdienste vereint und in Dashboards, Tabellen oder Diagrammen dargestellt. Ein fixes Erstellen und Visualisieren unternehmensrelevanter Daten ist wohl der Traum eines jeden Entscheiders. Dabei ist gerade das Umwandeln von Daten in Bilder, also die Datenvisualisierung, ausschlaggebend, weil so bestimmte Verhältnisse viel deutlicher gezeigt werden können, als es eine Reihe von Zahlen jemals könnte.

Big Data can generate Big Brainstorms

Neben Unternehmen und Geheimdiensten gibt es aber auch andere Gruppen, die sich über das Datensammeln informieren: Menschenrechtsgruppen und Nichtregierungsorganisationen tun es genauso. Und letztlich auch eine Gruppe von Künstlern, Designern und Datenarchitekten in Palästina, die sich einer Sammlung von Daten annimmt und diese Geschichten erzählen lässt. An Zahlen und Statistiken erinnert sich der Mensch nicht, an Geschichten schon. Das Projekt läuft unter dem Titel Visualizing Palestine und hat mittlerweile schon zwei Dutzend Infografiken entwickelt. Themen für Visualisierungen gibt es überall. Erfolgreiche Infografiken bezogen sich beispielsweise auf die Schulsituation palästinensischer Flüchtlingskinder, auf den Stand der Nahost-Friedensgespräche oder die Wasserversorgung. Gerade der soziale Bereich hat einen riesigen Bedarf an Datenvisualisierung, weil Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten so eindrucksvoll dargestellt werden können. Für die kommenden Projekte sollen Themen und Daten aus der ganzen Welt gesammelt und beleuchtet werden.

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