Diagnose Depression: Wie das Umfeld unterstützen kann
Eine Depression belastet nicht nur die Betroffenen, sondern auch das Umfeld. Angehörige sind mit Depressionen häufig überfordert und können an der Situation verzweifeln. Trauer, Hilflosigkeit und Schuldgefühle – all das belastet soziale Beziehungen, egal ob Partnerschaft, Familie oder Freunde.
Angesichts der Vielzahl an Krisen – von Krieg über Energieknappheit bis hin zu sich häufenden Umweltkatastrophen – hat die Zahl an psychisch kranken Menschen deutlich zugenommen. Der Anspruch zur ständigen Selbstoptimierung, Zukunftssorgen und Leistungsdruck fördern psychische Krankheiten. Es beginnt mit Selbstverwirklichung und endet mit Depression.
Was ist eine Depression?
Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und eine gedrückte Stimmung sind die typischen Anzeichen einer Depression. Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, fühlen eine innere Leere, können sich über nichts mehr freuen und ziehen sich aus der Gesellschaft zurück. Schon vermeintlich einfache Tätigkeiten, wie morgens aus dem Bett aufzustehen, fällt vielen Betroffenen in einer depressiven Phase schwer. Hinzu kommen weitere seelische und körperliche Beschwerden wie verminderte Konzentration, Schlafprobleme und Selbstzweifel.
Depressionen sind eine schwere und ernst zu nehmende Erkrankung. Der Umgang mit depressiven Menschen kostet viel Kraft und nicht selten stoßen Angehörige früher oder später an ihre Grenzen. Das enge Umfeld kann dennoch Entlastung für die Betroffenen bieten.
Helfen und helfen lassen
Sich über die Erkrankung zu informieren ist ein erster Schritt, um das Verhalten depressiver Menschen einordnen zu können. Depressionen erfordern vor allem eines: Geduld und Verständnis. Sozialer Rückzug und Vernachlässigung der beruflichen und alltäglichen Pflichten sind Symptome einer Depression. Obwohl die Person ablehnend wirkt, ist es wichtig, dies nicht gegen sich aufzufassen, sondern als Ausdruck der Krankheit anzusehen. Die Beziehung aufrechtzuerhalten und Betroffene nicht aufzugeben, hilft die Erkrankung zu bewältigen.
Besonders wichtig ist es, Stigmatisierungen zu vermeiden und ein empathisches Umfeld zu schaffen. Symptome sollte man nicht als Überreaktion, mangelnde Selbstdisziplin oder gar Charakterschwäche abtun, sondern versuchen verständnisvoll und entlastend zu reagieren. Vorwürfe wie „Reiß dich mal zusammen“ sind unangebracht und verschlimmern die Lage nur. Depressive Menschen leiden sowieso schon unter starken Schuldgefühlen. Wenn jemand sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzieht, liegt es nahe, die Person aufmuntern oder motivieren zu wollen. Ratschläge wie „Das wird alles schon wieder“ helfen Depressiven jedoch nicht. Vielmehr setzen sie Betroffene nur noch mehr unter Druck.