Die gute alte Zeit im Bild: Fotoalben und -bücher sind keine Idee von gestern

Die Fotografie blickt bereits auf eine fast zweihundertjährige Geschichte zurück. Seither hat sie sich zweimal radikal verändert: Durch die Etablierung des Farbfotos in der Mitte des 20. Jahrhunderts und den erst wenige Jahre zurückliegenden Wandel zur Digitalfotografie sind Bildaufnahmen längst nicht mehr das, was sie einst waren. Zudem hat sich der Umgang mit privaten Fotos in der jüngeren Vergangenheit deutlich verändert: Im analogen Zeitalter schoss jeder Mensch im Durchschnitt weniger als 200 Bilder pro Jahr, von denen man allerdings 65 % gerne verwahrte. Heute drückt jeder jährlich rund 1750-mal auf den Auslöser der Digitalkamera – um 85 % zeitnah wieder zu löschen.

Wie analog ist das denn? Die Menschen stöbern gerne weiterhin im Fotoalbum

Es gibt wohl kaum einen Familienmenschen, der nicht gerne das Album der Eltern oder Großeltern aus dem Regal zieht, um Fotos „von damals“ anzuschauen und über die Vergangenheit zu plaudern. Doch bei erst in den letzten Jahren entstandenen Bildern sind die haptisch greifbaren Abzüge eher die Ausnahme: Meistens bleiben die Bilder im Smartphone (seltener auf der Speicherkarte der Digitalkamera) gespeichert, einige wenige wandern später in eine Cloud oder auf eine Festplatte. Doch auch damit ist noch nicht ausgemacht, dass man die Bilder irgendwann auf Fotopapier ausdruckt.

Fakt ist und bleibt aber: Wenn man Bilder analog in der Hand halten kann, erfahren sie eine größere Wertschätzung als in rein digitaler Form. Und einige Aufnahmen verdienen sogar einen  Bilderrahmen, um sie immer wieder ohne zusätzliche Technik betrachten zu können. Interessant dabei: Das Interesse am Bild auf Fotopapier zieht sich durch alle Generationen. Mehr als 20 Millionen Menschen haben auch heute noch Freude daran, ihre Fotos regelmäßig durchzuschauen und die besten für das Fotoalbum herauszusuchen.

Eine wachsende Bedeutung kommt außerdem dem Fotobuch zu: Alleine der Marktführer hat im vergangenen Jahr mehr als 6 Millionen Fotobücher verkauft – und die Tendenz ist weiter steigend. Gründe für diesen Trend? Auch in diesem gebundenen Buch gibt es ausreichend viel Platz für die schönsten Erinnerungsbilder. Allerdings braucht es dafür keine Bastelarbeit mit Fotoecken oder ähnlichem Material, zudem muss man definitiv nicht den Verlust einzelner Fotos befürchten. Unter dem Strich spart man also Zeit und schont seine Nerven, trotzdem kann man sogar Oma und Opa mit der entstehenden Fotosammlung eine große Freude machen.

Und was rappelt in der Kiste?

Auch ein weiteres Phänomen hat den Sprung ins digitale Zeitalter geschafft: Zwar bringt man nur noch einen kleinen Teil seiner Digitalbilder wortwörtlich zu Papier, doch auch von den letztlich ausgedruckten kommen nicht alle ins Album. Manches Foto hält man plötzlich doch doppelt in der Hand, ein anderes passt nicht ganz ins Thema des Albums und ein drittes möchte man vielleicht für eine bald zu schreibende Geburtstagskarte aufbewahren. Jetzt kommt die Aufbewahrungsbox mit Deckel ins Spiel, die reichlich Platz für viele ausgedruckte Fotos bietet – und natürlich auch für die Speicherkarten der Digitalkamera.

Merke: Analoge Bilder bleiben attraktiv

Zwar basiert fast jedes heute entstehende Foto auf moderner Digitaltechnik. Dennoch haben es die schönsten Aufnahmen nach wie vor verdient, ganz klassisch zu Papier gebracht zu werden. „Aus den Augen, aus dem Sinn“ ist dann definitiv kein Argument mehr – zumal man ausgedruckte Fotos ganz ohne Geräte und elektrischen Strom betrachten kann. Prinzipiell genügt dafür bereits der Schein einer Kerze. Schön, dass man dieses Gefühl von damals bis in die heutige Zeit bewahren konnte.

Bild-Quelle: https://pixabay.com/photos/camera-photography-dslr-581126/