die-mitte-der-welt

Die Mitte der Welt – Unser Filmliebling des Jahres!

Die Adaption des gleichnamigen Romans (1998) aus der Feder von Andreas Steinhöfel ist etwas ganz besonderes. Dem österreichischen Regisseur Jakob M. Erwa ist es hier nicht nur gelungen, das märchenhafte Summen des Buches einzufangen und weiterzuentwickeln – ganz nebenher stellt sein Werk auch ein Meilenstein in der Filmwelt dar. Warum? Es ist eine Liebesgeschichte zwischen zwei Jungen und das tut rein gar nichts zur Sache. Dies macht ihn zu einem der wenigen und ersten Filme, die es schaffen, sich vom Thema Homosexualität zu lösen, obwohl eine gleichgeschlechtliche Beziehung im Zentrum der Geschichte steht. Keine ausladenden Coming-Out Szenen, keine gefühlsduseligen Verwandten, die Homosexualität „voll okay“ finden. Es bleibt Platz für das eigentliche Thema Zweisamkeit, gestört durch Dreisamkeit, Jugendliebe eben. „Die Mitte der Welt“ ist stimmungsvoll und emotionsgeladen wie ein französischer Arthouse-Film und gleichzeitig leichtfüßig wie eine Folge Gilmore Girls – die neue Staffel mal ausgenommen.

Neben der Liebe werden andere große Themen aufgegriffen. So zum Beispiel das stete Streben nach Balance, nach Ausgeglichenheit inmitten einer Welt voller Turbulenzen. Es geht um das Haben und nicht Haben von besten Freunden, Vätern, Geschwistern, von Geliebten, bester Gesundheit, Geld und Freiheit. Schauplatz all dessen ist der Kreis der Familie und Lieblingsmenschen, eben die eigene Mitte der Welt.