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Die Mitte der Welt – Unser Filmliebling des Jahres!

Auf ein Wort mit Louis, Jannik und Jakob

Im Gespräch mit Regisseur und Hauptdarstellern wird deutlich: Allesamt sind sie wahre Kinder ihrer Zeit. Doch was heißt das eigentlich? Was ist typisch für unsere Zeit, für jüngere Generationen? Das lässt sich schwer verallgemeinern, finden auch Louis und Jannik. Mit Blick in ihre Freundeskreise einigen sie sich auf: urban, freiheitstrebend, tolerant, ehrgeizig, stets vergleichend. Vor allem letzteres ist aus aktueller Sicht nahe liegend. Wer heutzutage keine Angst vor der Welt hat, dem stehen die Türen so offen wie nie. Daraus ergeben sich unglaublich viele Möglichkeiten und Lebenswege, die schon in jungen Jahren in alle Richtungen führen. Die einen sehen das als Chance, wieder andere fühlen sich von den Möglichkeiten erschlagen. Die Suche nach der eignen Mitte der Welt scheint kniffliger zu werden mit dem „mehr an Optionen“, die sich einem heutzutage bieten. Unsere drei Interview-Partner scheinen ihren Weg zu sehen:

Regisseur Jakob Erwa zog vor sechs Jahren von Graz nach Berlin, feiert hier die Filmszene und die akzeptablen Mietpreise. „Die relativ niedrigen Mieten in Berlin ermöglichen es, dass man als Künstler den Kopf frei hat. Man muss nicht von der ersten Minute an wirtschaftlich sein, man kann sich ausprobieren.“ – Wahr, zumindest wenn man ein bisschen Startkapital mitbringt. Für ca. 300 Euro im Monat kannst du vier Berliner Wände dein Eigen nennen. In New York könntest du dir für den Preis die Rumpelkammer mit einem Mops teilen. Natürlich nicht den ganzen Monat lang. – Die Wege von Louis und Jannik führten auch nach Berlin. Louis kommt aus Köln, „So richtig aus Köln!“ Jannik kommt aus Hamburg, aus „Hamburg“. Wir lesen Vorort zwischen den Zeilen und wissen, wo er seine Ausgeglichenheit her hat. Beide haben in der Hauptstadt schnell Fuß fassen können, man ist eben auch Profi. Und auch wenn beide nicht in Berlin-Mitte wohnen, so ist Berlin doch ein Stück weit zu ihrer Lebensmitte geworden.

Die Mitte der Welt dagegen ist lokal ungebunden, wandert – zumindest im Herzen – überall hin mit. Im Film heißt es, die Mitte der Welt sei für jeden woanders, je nachdem wo man steht. Für Jakob, Louis und Jannik sind Familie, Freunde und das Filmemachen die Mitte der Welt.

Wir freuen uns auf viele weitere Projekte der drei und bedanken uns für das Interview.