Doku-Drama auf Netflix: Wird „Queen Cleopatra“ falsch dargestellt?

Die Darstellung von Königin Kleopatra im neuen Doku-Drama „Queen Cleopatra“ auf Netflix erhitzt die Gemüter – und das gerade in Ägypten, ihrem alten Heimatland!

Disclaimer: Der Artikel enthält subjektive Standpunkte des Autors.

„Queen Cleopatra“ ist auf zwei verschiedene Arten ein Doku-Drama: Filmtechnisch gesehen sollen sich Spielszenen mit Darsteller*innen und Aussagen von Expert*innen abwechseln, im übertragenen Sinne könnte die Bezeichnung auch für das ganze Drama drumherum stehen. Aber was ist eigentlich das Problem?

Wird Königin Kleopatra falsch dargestellt?

Für die Rolle Kleopatras wurde eine schwarze Frau gecastet: die 27-jährige britische Schauspielerin Adele James. Netflix äußerte sich bereits in einem Blogbeitrag über die Wahl der Darstellerin und nannte sie einen „Wink zu der jahrhundertelangen Debatte über die Ethnie der Herrscherin“. Jada Pinkett Smith, die hier als ausführende Produzentin agiert, nennt als Beweggrund für das Projekt außerdem den Wunsch, schwarze Frauen zu repräsentieren.

„Wir bekommen nicht oft Geschichten über schwarze Königinnen zu hören oder zu sehen und das war wirklich wichtig für mich wie auch für meine Tochter und auch nur für meine Community; die Möglichkeit zu haben, diese Geschichten zu kennen, denn es gibt sie tonnenweise!“

Jada Pinkett Smith

Der ägyptische Anwalt Mahmoud al-Semary wirft Netflix nun aber vor, „Blackwashing“ der ägyptischen Geschichte zu betreiben. Der Streamingdienst ziele darauf ab, „afrozentrisches Denken“ zu unterstützen, welches die ägyptische Identität „verzerre und auslösche“. Al-Semary will eine Blockade von Netflix in Ägypten erwirken, da dies Mediengesetze verletze. Der Ägyptologe und ehemalige Antikenminister Ägyptens, Zahi Hawass, kritisiert der Zeitung al-Masry al-Youm gegenüber ebenfalls die in seinen Augen falsche Repräsentation der Herrscherin.

Mehr dazu kannst du in diesem BBC News-Artikel nachlesen.