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Ein neuer Präsident für Brasilien: Was bedeutet das Wahlergebnis für die Bevölkerung und den Klimaschutz?

Luiz Inácio Lula da Silva ist offiziell als neuer Präsident Brasiliens gewählt worden. Nach den letzten Jahren unter der Präsidentschaft Bolsonaros, könnte Lula eine große Veränderung im Land bewirken. Besonders der Umweltschutz und die arme und indigene Bevölkerung scheinen beim neuen Präsidenten im Fokus zu stehen. 


Am 30. Oktober 2022 wurde Luiz Inácio Lula da Silva offiziell als neuer Präsident Brasiliens gewählt. Somit wird er zum zweiten Mal das Land regieren, denn er hatte die Präsidentschaft bereits von 2003 bis 2010 inne.  Lula, wie er oftmals einfach genannt wird, konnte sich mit 50,9 Prozent aller Stimmen gegen den zuvor amtierenden Präsidenten Jair Bolsonaro durchsetzen.

Ein knapper Sieg, der jedoch große Auswirkungen auf das Land haben könnte. Anders als sein Vorgänger gibt Lula nämlich an, sich besonders um die Bevölkerung und den Umweltschutz kümmern zu wollen. Eine Aufgabe, die viel Engagement verlangt.

Welche Probleme müssen behoben werden?

Bolsonaro hat die höchste Abholzungsrate der letzten 15 Jahre zu verschulden. Die Entwaldung und die zumeist von Menschen verursachten Waldbrände haben erst kürzlich ein neues Extrem erreicht. Es wurden Budgets für Umwelt und indigene Behörden gestrichen, der Landraub wurde straffrei und zahlreiche Gesetze und Verordnungen kamen auf, welche aktiv zur Ausbeutung des Amazonas beitragen. Des Weiteren stieg die Gewalt gegenüber der indigenen Bevölkerung Brasiliens immer stärker an.

Besonders davon betroffen sind die Völker, welche sich in den Gebieten aufhalten, die abgeholzt werden sollen. Ein weiteres Problem sind die anhaltenden illegalen Geschäfte, die mitten im Regenwald stattfinden. Illegale Goldschürfer schaden bei ihrer Arbeit nicht nur der Umwelt, sondern auch der indigenen Bevölkerung, in deren Reservate sie eindringen. Die Abgase der Maschinen machen die Menschen krank. Der Amazonas Fluss wird durch zahlreiche Chemikalien, welche während des Goldschürfens verwendet werden, verschmutzt. Somit entfällt er als Nahrungs- und Trinkwasserquelle. Die Folgen sind Unterernährung von Kindern, bis hin, zum Aussterben ganzer Völker. Von den Autoritäten im Land wurden diese illegalen Machenschaften bisher jedoch kaum beachtet.