
Extremsport in Südtirol – Die drei besten Regionen für echtes Adrenalin
Südtirol ist gemütlich, perfekt zum Abschalten, voller guter Küche und schöner Aussichten – das ist bekannt. Aber dahinter steckt noch mehr. Steile Wände, wilde Flüsse, schmale Grate. Wer Action sucht, wird hier fündig. Adrenalin, Ausdauer und echte Höhenmeter statt Aussichtsterrasse. Ideal für alle mit Abenteuer im Kopf.
Sexten – Scharf, still, kompromisslos
Dolomitenspitzen wie gemalt, schmale Täler, klare Luft und kaum Verkehr. Sexten ist kein Ort für Massen, sondern für Menschen, die Stille mögen – und bereit sind, dafür etwas zu tun. Trails, Grate, Eis und Schnee sind hier nicht nur schön, sondern fordernd.
Was tun
- Strada degli Alpini: Klettersteig mit Geschichte. Schmale Wege, alte Tunnel, steile Wände. Konzentration ist Pflicht, Schwindelfreiheit sowieso.
- Skitouren rund um die Drei Zinnen: Endloser Schnee, große Höhenmeter, echter Anspruch. Ohne Guide nur für Profis – Lawinengefahr und Orientierung sind Thema.
- Freeride an der Rotwand: Unberührter Powder, steile Rinnen, keine Fehler erlaubt. Wer früh startet, hat den Hang für sich.
- Paragliden vom Helm: Auf über 2.000 Metern abheben, ruhig gleiten und die Zinnen aus der Luft sehen – besser geht’s kaum.
- Eisklettern in der Val Fiscalina: Gefrorene Wasserfälle zwischen Fels und Wald. Technisch fordernd, aber ruhig und pur.
- Stoneman MTB Trail: 120 Kilometer, 4.000 Höhenmeter, Schotter, Wald, Fels. Wer das an einem Tag fährt, ist Maschine – in zwei Tagen immer noch kein Spaziergang.
💡 Extra-Tipp: Übernachtung in einer Berghütte direkt am Einstieg spart Energie und Nerven. Früh raus, zuerst am Hang, zuerst in der Spur.
Nach einem langen Tag voller Höhenmeter und Adrenalin darf es dann ruhig bequem werden. Ein charmantes Kurhotel in Südtirol mit gutem Essen, Sauna und müden Beinen auf weichem Bett ist der perfekte Gegenpol zur Tour. Sexten bietet Abenteuer, aber nicht laut – sondern klar, fordernd und echt. Wer Ruhe in der Anstrengung findet, ist hier genau richtig.
Gröden – Bekannt, aber nichts für Bequeme
Sella, Seceda, Cirspitzen – Namen, die nach Panorama klingen. Aber Gröden ist mehr als Aussichtspunkt mit Hütte. Hier geht es steil zur Sache. Das Gelände fordert Kraft, Technik und einen klaren Kopf. Wer nur cruisen will, ist woanders besser aufgehoben. Wer Grenzen sucht, findet sie hier.
Was tun
- Via Ferrata Piz da Cir: Kurzer, knackiger Klettersteig mit viel Luft unter den Sohlen. Drahtseile, Klammern, freie Sicht auf das Sellamassiv – ideal zum Warmwerden für größere Touren.
- Base Jumping & Wingsuit: Die steilen Felswände bei den Sella-Türmen sind bekannt in der Szene. Hier springen nur Geübte. Kein Sport zum Probieren – sondern zum Meistern.
- Freeride Seceda & Vallunga: Tiefschneeabfahrten mit ernstem Anspruch. Lawinenausrüstung ist Pflicht, Ortskenntnis ebenso. Wer mit Guide unterwegs ist, findet unverspurte Linien und lange Runs.
- MTB Sellaronda Tour: 60 km im Kreis um das Sellamassiv. 3.400 Höhenmeter, entweder mit Lifteinsatz oder pur. Abfahrten mit Flow, Anstiege mit Biss. Zwei oder drei Tage? Machbar. Aber viele schaffen es in einem – mit starkem Willen und Beinen wie Beton.
💡 Extra-Tipp: Start am frühen Morgen zahlt sich aus. Weniger Leute, besserer Grip, ruhigere Trails. Auf der Seceda liegt der erste Powder oft unberührt, wenn andere noch beim Frühstück sitzen.
Gröden wirkt auf den ersten Blick touristisch – Seilbahnen, schöne Dörfer, gute Infrastruktur. Aber genau das macht’s spannend. Komfort trifft auf echte Herausforderungen. Nach einem Tag auf dem Grat oder im Tiefschnee ist der Mix aus Action und Erholung perfekt. Zwischen Basejumpern, Bergführern und Bikern herrscht Respekt – jede Disziplin bringt eigene Risiken. Wer sich vorbereitet, sauber plant und mit dem Gelände umzugehen weiß, kann hier an die Grenze gehen – und manchmal drüber.

Tauferer Ahrntal – Wild, roh, unterschätzt
Versteckt im Nordosten Südtirols, weit weg vom Trubel, direkt an der Grenze zu Österreich. Das Ahrntal ist rauer, stiller, wilder als viele andere Regionen. Dichte Wälder, schroffe Berge, klare Bäche – kein Ort für Postkartenmotive, sondern für Menschen, die echte Natur suchen.
Was tun
- Canyoning in Riva di Tures: Kaltes, klares Wasser, enge Schluchten, natürliche Rutschen. Abseilen, springen, schwimmen – und dabei ständig gegen das Rauschen ankämpfen. Der perfekte Mix aus Klettern, Schwimmen und Mutprobe.
- Eisklettern an der Kofler Wand: Hohe, gefrorene Wasserfälle in einem ruhigen Seitental. Wenig los, viel Eis – perfekt zum Üben oder für ambitionierte Linien. Technisch fordernd, aber ohne Zuschauerstress.
- Paragliding am Speikboden: Start über Felsplatten und Baumwipfeln, dann schwebt der Blick über das Tal. Thermik zum Spielen, stabile Bedingungen, sichere Landeplätze. Guter Spot für Einsteiger mit Lehrer – und ein Traum für Routiniers.
- Hochtouren in den Zillertaler Alpen: Hütte zu Hütte, Schritt für Schritt über alte Gletscher und einsame Grate. Kein Empfang, kaum Menschen, nur du, der Berg und ein langer Weg. Wer mehrtägige Touren liebt, findet hier Abenteuer pur.
💡 Extra-Tipp: Lokale Bergführer sind Gold wert. Sie kennen die versteckten Canyons, wissen, wann welche Eistour steht, und führen sicher durch abgelegenes Gelände. Spontan losmarschieren? Keine gute Idee im Ahrntal.
Nach einem Tag zwischen Fels, Wasser und Eis fühlt sich das erste Bier doppelt verdient an. Einige Gasthöfe servieren direkt aus der Region – Wild aus dem Tal, Käse vom Bauernhof, Brot aus dem Holzofen. Der Mix aus echtem Essen, müden Muskeln und einem knisternden Kamin ist schwer zu toppen.
Sehenswürdigkeiten in Sexten, Gröden und im Ahrntal
Sexten
- Drei Zinnen – Südtirols bekanntestes Felsmassiv, ideal für Sonnenaufgänge und Fotos
- Fischleintal – Malerisches Tal mit gemütlichem Wanderweg und beeindruckender Aussicht auf die Zinnen
- Stiftsmuseum Innichen – Spannende Einblicke in die Geschichte und Kunst des Hochpustertals
- Freilichtmuseum Bellum Aquilarum – Originale Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg hoch am Berg
- Pfarrkirche St. Peter und Paul – Barocke Kirche mit schöner Lage und viel Geschichte
Gröden
- Seceda-Panorama – Spektakulärer Aussichtspunkt mit Blick über das gesamte Dolomitenmassiv
- Museo Gherdëina in St. Ulrich – Volkskultur, Holzschnitzkunst und Dolomiten-Naturkunde
- Luis-Trenker-Promenade – Spazierweg zu Ehren des berühmten Südtiroler Alpinisten und Schauspielers
- Saslong-Skulpturenweg – Kunstwanderweg mit zeitgenössischer Holzschnitzkunst aus der Region
- Altes Pfarrhaus in Wolkenstein – Historisches Gebäude mit spannenden Details zur lokalen Bauweise
Ahrntal
- Reinbach-Wasserfälle – Drei imposante Wasserfälle bei Sand in Taufers, zu Fuß gut erreichbar
- Burg Taufers – Eindrucksvolle mittelalterliche Burg mit Führung und Panoramablick
- Mineralienmuseum Kirchler – Schätze aus dem Ahrntaler Bergbau: Bergkristalle, Granate und mehr
- Krippenmuseum Maranatha – Große Sammlung handgeschnitzter Krippen und religiöser Kunst
- Heilig-Geist-Kirche in Kasern – Abgelegene Wallfahrtskirche am Talende mit besonderer Stimmung
Titelbild: Tomasz Zajda/Adobe Stock