Finanzplanung für junge Erwachsene: Die besten Tipps für den Einstieg in die Eigenverantwortung

Der Übergang ins Erwachsenenleben bringt viele Veränderungen mit sich, insbesondere im Bereich der Finanzen. Junge Erwachsene müssen lernen, eigenverantwortlich mit Geld umzugehen und die Grundlagen der Finanzplanung zu meistern. Dieser Artikel bietet wichtige Tipps und Informationen, die den Einstieg in die finanzielle Selbstständigkeit erleichtern.

Ab einem Alter von 12 Jahren dürfen Jugendliche erstmals offizielle Handlungen ausführen, wie etwa die Eröffnung eines eigenen Kontos oder die Beantragung eines Reisepasses, wobei die elterliche Zustimmung erforderlich bleibt. Mit 13 Jahren können sie leichte Tätigkeiten gegen Bezahlung aufnehmen und ab 14 Jahren gelten sie als bedingt strafmündig. Ein bedeutender Schritt Richtung Eigenständigkeit erfolgt mit 16 Jahren, wenn Jugendliche bestimmte Alkoholika erwerben und Diskotheken ohne erwachsene Begleitung bis 24 Uhr besuchen dürfen. Der Führerschein der Klasse B kann ab 17 Jahren erlangt werden, jedoch nur in Begleitung eines Erwachsenen gefahren werden. Die Volljährigkeit mit 18 Jahren markiert schließlich den letzten großen Meilenstein, ab dem Jugendliche vor dem Gesetz als Erwachsene behandelt werden.

Um in dieser Phase die finanziellen Herausforderungen erfolgreich zu meistern, ist eine solide Finanzbildung unerlässlich. Junge Erwachsene sollten lernen, ihre Einnahmen und Ausgaben zu verstehen, strategisch zu planen und geeignete Spar- und Anlageformen zu wählen. Der Aufbau eines Notfallpolsters schützt vor unerwarteten Kosten, während ein Haushaltsbuch dabei hilft, Ausgabegewohnheiten zu analysieren und Einsparpotenziale zu identifizieren. Auch die Grundlagen des Investierens, insbesondere im Aktienmarkt, sollten frühzeitig erlernt werden, um langfristig Vermögen aufzubauen und Risiken zu streuen. Die Monatsrate für den Kredit online berechnen und anpassen ist ein wichtiger Aspekt der finanziellen Planung, besonders wenn größere Anschaffungen anstehen. Durch die Entwicklung gesunder Finanzgewohnheiten können junge Erwachsene zudem die Fallstricke von Ratenkäufen und Dispositionskrediten vermeiden, die schnell in eine Schuldenspirale führen können.

Richtig sparen will gelernt sein

Sparen im Alltag bildet das Fundament einer soliden finanziellen Lebensführung. Eine sorgfältige Prüfung der persönlichen Ausgaben und Einnahmen ist unerlässlich, um das individuelle Sparpotenzial zu ermitteln. Die Wahl des passenden Sparinstruments richtet sich nach den eigenen Zielen und der Risikobereitschaft. Laut einer Studie sind 67% der jungen Erwachsenen in Deutschland nicht ausreichend über Finanzthemen informiert.

Der Aufbau eines finanziellen Polsters für unvorhergesehene Ausgaben ist von zentraler Bedeutung. Nicht immer lassen sich anfallende Kosten ohne Kreditaufnahme bewältigen. In solchen Fällen ist eine gründliche Information über die verschiedenen Möglichkeiten ratsam. Ein maßgeschneiderter Privatkredit stellt häufig die beste Lösung dar, um kostspielige Anschaffungen zu finanzieren.

Um die Finanzbildung zu fördern, wurde 2023 die „Initiative Finanzielle Bildung“ der Bundesministerien für Bildung und Finanzen ins Leben gerufen. Ziel ist es, Finanzwissen an Schulen zu vermitteln und zusätzliche Bildungsangebote für verschiedene Altersgruppen bereitzustellen. Auch Initiativen wie OhMoney und Deutschland im Plus engagieren sich für die Aufklärung und Überschuldungsprävention bei Jugendlichen.

Die Sparkasse bietet Lehrmaterialien zur Finanzbildung von der Grundschule bis zur Berufswelt an. Zusätzlich stehen jungen Menschen verschiedene digitale Angebote zur Verfügung, um spielerisch den Umgang mit Geld zu erlernen:

  • Die App Budget+plus der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz bietet ein Finanzlexikon und Tipps zum Umgang mit Geld für Jugendliche.
  • GiroHeroes ist eine Spiele-App, die Jugendliche in Themen wie Girokonten, Online Banking und Sparen einführt.
  • Der Finanz-Podcast der Tecis Finanzdienstleistungen AG richtet sich speziell an junge Menschen, um über vielfältige Finanzthemen aufzuklären.

Mit einem Haushaltsbuch den Überblick über die Finanzen bewahren

Ein Haushaltsbuch ist ein unverzichtbares Instrument, um einen detaillierten Überblick über die persönlichen Finanzen zu erhalten. Es dient der Dokumentation sämtlicher Einnahmen und Ausgaben innerhalb eines festgelegten Zeitraums. Durch die akribische Erfassung aller Transaktionen lässt sich das eigene Ausgabeverhalten transparent darstellen und potenzielle Sparpotenziale aufdecken.

Die Verwendung von Kategorien erleichtert die Strukturierung und Analyse der Ausgaben. Typische Beispiele für fixe Ausgaben sind Miete, Versicherungen, Mobilität, Kinderbetreuung, Medien und Mitgliedsbeiträge. Variable Kosten umfassen hingegen Lebensmittel, Kleidung, Freizeit, Urlaub und sonstige Posten. Auch Barzahlungen sollten penibel festgehalten werden, um ein umfassendes Bild der Finanzen zu gewährleisten.

Ein weiterer essenzieller Tipp für die effektive Nutzung eines Haushaltsbuchs besteht in der regelmäßigen Auswertung und Analyse der erfassten Daten. Durch die wiederkehrende Überprüfung der Aufzeichnungen lassen sich Muster im Ausgabeverhalten erkennen, konkrete Sparziele definieren und bei Bedarf Anpassungen vornehmen. Die Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben offenbart zudem, ob ein Haushaltsdefizit vorliegt, das es zu beheben gilt.

Das Haushaltsbuch zu führen hilft Privatpersonen und Haushalten gleichermaßen von der gewonnenen Transparenz und Kontrolle über ihre monetäre Situation zu profitieren.

Investieren wie die Profis: Was Kleinanleger über den Aktienmarkt wissen sollten

Der Aktienmarkt eröffnet Kleinanlegern vielfältige Möglichkeiten, ihr Vermögen langfristig zu vermehren. Jedoch gilt es, sich vorab gründlich über die Funktionsweise und Risiken des Investierens in Aktien zu informieren. Professionelle Investoren betrachten den Aktienkauf meist als langfristige Unternehmensbeteiligung statt als kurzfristige Spekulation. Sie streben attraktive Renditen an, wissen aber auch um die Bedeutung der Risikominimierung durch breite Diversifizierung ihres Portfolios.

Vor dem Einstieg ins Investieren sollten mindestens drei Monatsgehälter als finanzielles Polster zurückgelegt werden. Für den Aktienhandel ist zudem ein Wertpapierdepot nötig, wobei die Kosten für Depotführung und einzelne Orders zu berücksichtigen sind. Anleger haben die Wahl zwischen Einzelaktien, Aktienfonds sowie regelmäßigen Sparplänen und Einmalinvestitionen.

Wer in den letzten zehn Jahren beispielsweise in den globalen MSCI World Index investierte, erzielte im Schnitt eine jährliche Rendite von 10,5 Prozent. Die Inflationsrate lag 2022 zum Vergleich bei rund 6,1 Prozent. Auch Dividenden, also die Gewinnausschüttungen von Unternehmen an ihre Aktionäre, tragen zur Gesamtrendite bei. Die Dividendenrendite ergibt sich aus der Dividende pro Aktie geteilt durch den aktuellen Aktienkurs.

Trotz verlockender Renditechancen bleiben Risiken nicht aus. Aktienkurse schwanken aufgrund von Angebot und Nachfrage sowie durch externe Einflüsse wie Unternehmenszahlen, globale Krisen oder politische Ereignisse. Kleinanleger sollten daher unbedingt ihr Risiko durch eine breite Streuung über Branchen und Regionen hinweg begrenzen. Zugleich gilt es, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen, wenn die Kurse vorübergehend in den Keller rauschen.

Finanzielle Grundlagen Jugendlicher

Finanzielles Wissen bildet die Basis für eine erfolgreiche Zukunft junger Menschen. Jugendliche erwerben schrittweise mehr Rechte und Pflichten, die auch ihre finanzielle Situation beeinflussen. Der Taschengeldparagraph erlaubt es ihnen, ab einem Alter von 12 Jahren ein eigenes Konto zu eröffnen und ohne zeitliche Beschränkungen Freizeitaktivitäten nachzugehen.

Mit 13 Jahren können Jugendliche leichte bezahlte Tätigkeiten ausüben, beispielsweise im Familienbetrieb aushelfen. Ab 14 Jahren sind sie bedingt strafmündig und fallen unter das Jugendstrafrecht. In diesem Alter dürfen sie auch mit Erlaubnis der Eltern alleine verreisen und selbst über ihre Religionszugehörigkeit entscheiden.

Ein Meilenstein ist das Alter von 15 Jahren: Jugendliche dürfen mehr Geld verdienen, etwa durch einen bis zu vierwöchigen Ferienjob, eine Lehrstelle annehmen und sogar in die Jugendvertretung des Unternehmens gewählt werden. Beim Arztbesuch gelten sie als einsichtsfähig, sodass die ärztliche Schweigepflicht greift.

Ab 16 Jahren kommen weitere Rechte hinzu, wie der Erwerb bestimmter Führerscheinklassen, die Möglichkeit zur Heirat mit elterlicher Zustimmung, das Wahlrecht und die Organspendebereitschaft. Zugleich sind sie verpflichtet, einen Ausweis mit sich zu führen. Mit 17 Jahren darf der Pkw-Führerschein erworben werden.

Die Volljährigkeit mit 18 Jahren markiert den Übergang ins Erwachsenenalter mit voller Strafmündigkeit und Eigenverantwortung. Dies wirkt sich auch auf Klassenfahrten aus, da keine elterliche Erlaubnis mehr für herausfordernde Aktivitäten oder Brauereibesuche nötig ist. Allerdings ist jeder fünfte junge Mensch zwischen 14 und 29 Jahren verschuldet, hauptsächlich bei Telekommunikationsfirmen sowie Online- und Versandhändlern.

Um Jugendliche fit für ihre finanzielle Zukunft zu machen, wurde das Präventionsprojekt „FinanzFührerschein“ ins Leben gerufen. Es richtet sich an 13- bis 19-Jährige und vermittelt altersgerecht grundlegendes Finanzwissen sowie Tipps zum Umgang mit Geld. Die kostenlosen Unterrichtsmaterialien erleichtern Lehrkräften die Integration des Themas in den Schulalltag, besonders im Kontext von Projektwochen. Die Liebe zum Geld sollte dabei ebenso thematisiert werden wie der verantwortungsvolle Umgang damit.

Fazit

Finanzielle Bildung bildet die Basis für ein eigenverantwortliches und solides Finanzmanagement im Erwachsenenalter. Studien belegen, dass Kinder bereits im Alter von sieben Jahren grundlegende finanzielle Gewohnheiten entwickeln. Jugendliche, die in der Schule eine fundierte Finanzbildung erhalten, geraten später seltener in finanzielle Schwierigkeiten. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit finanziellen Themen, die Nutzung altersgerechter Lernmethoden und die Entwicklung gesunder Finanzgewohnheiten sind entscheidend, um jungen Menschen den Weg zu einer erfolgreichen finanziellen Zukunft zu ebnen.

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