Historisches Urteil: Google baute und verteidigte Monopol
Ein US-Bundesrichter hat entschieden, dass Google rechtswidrig gehandelt hat, um sein Monopol bei der Online-Suche und Online-Anzeigen aufrechtzuerhalten. Diese Entscheidung, wie von der New York Times berichtet wurde, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Geschäftspraktiken großer Technologieunternehmen haben. Richter Amit Mehta fand, dass Google seine Marktdominanz missbraucht hat, um Wettbewerb zu unterdrücken und Innovationen zu verhindern. Das Urteil stützt sich auf umfangreiche Beweise und die Aussagen von Führungskräften anderer Technologieriesen wie Microsoft und Apple.
Google investierte Milliarden, um Monopol zu sichern
Im Jahr 2021 habe Google etwa 26,3 Milliarden US-Dollar ausgegeben, um seine Suchmaschine auf Smartphones und in Browsern als Standard zu etablieren, erklärte der Richter. Google hat dadurch einen Marktanteil von 89,2 Prozent bei allgemeinen Suchdiensten erreicht, der auf mobilen Geräten sogar 94,9 Prozent ausmacht. Diese Investitionen hätten es dem Unternehmen ermöglicht, seine Monopolstellung zu festigen und zeigen, wie wichtig Voreinstellungen seien. Dies verdeutlicht das Beispiel von Microsofts Bing, das im Edge-Browser einen Marktanteil von 80 Prozent hält.
Das Urteil sei ein bedeutender Sieg für das US-Justizministerium, das seine Bemühungen zur Regulierung von Big Tech intensiviert hat. US-Justizminister Merrick Garland nannte den Sieg laut AP „historisch“ und betonte, dass kein Unternehmen über dem Gesetz stehe. Das Justizministerium werde weiterhin entschlossen die Kartellgesetze durchsetzen, so Garland.
Auswirkungen des Urteils auf den Markt
Richter Mehta kritisierte zudem, dass Google hohe Preise von Werbekunden verlange, ohne die Qualität seiner Suchmaschine zu verbessern. Diese Nachlässigkeit habe den Verbrauchern geschadet. Die Entscheidung eröffnet nun eine neue Phase, in der Maßnahmen ergriffen werden müssten, um den Schaden zu beheben und den Wettbewerb zu fördern. Lee Hepner, leitender Rechtsberater beim American Economic Liberties Project, glaubt, dass das Urteil Google daran hindern könnte, Standard-Suchvereinbarungen zu treffen und möglicherweise sogar einige seiner Geschäftsbereiche abzuspalten.
Die Entscheidung des Richters könnte auch dazu führen, dass Google gezwungen wird, seine Suchtechnologie von anderen Geschäftsbereichen zu trennen. Diese Trennung könnte den Kern dessen treffen, wie hunderte Millionen Amerikaner das Internet erleben, sagte Hepner. Die Auswirkungen des Urteils könnten zudem Microsoft zugutekommen, das bereits in den 1990er Jahren ähnliche kartellrechtliche Herausforderungen bewältigen musste. Damals eröffnete der Kartellrechtsstreit gegen Microsoft neue Chancen für Google. Heute könnte das Urteil gegen Google ähnliche Möglichkeiten für Microsoft schaffen.
Potenzielle Auswirkungen auf Apple
Auch Apple könnte von den Entscheidungen des Richters betroffen sein. Laut dem Urteil zahlte Google Apple im Jahr 2022 etwa 20 Milliarden US-Dollar, um sicherzustellen, dass seine Suchmaschine als Standard auf iPhones voreingestellt bleibt. Diese Zahlungen haben erheblich zur Umsatzsteigerung von Apples Dienstleistungssparte beigetragen. Sollte Google daran gehindert werden, solche Vereinbarungen fortzusetzen, könnte dies Apples Einnahmen erheblich beeinträchtigen.
Das Justizministerium hat kürzlich weitere große Technologieunternehmen ins Visier genommen. Neben Google steht auch ein Prozess gegen Apple an, und in Virginia beginnt im September ein weiterer Prozess gegen Google, in dem das Unternehmen beschuldigt wird, im Bereich der Werbetechnologie ein illegales Monopol zu betreiben.
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