Frag Joanna! „Ich bin Mitte 20 und noch Jungfrau!“

Je mehr Druck du dir machst, desto schlimmer wird es

 

Du hast, so scheint es zumindest, einen guten, eigentlich entstressten Umgang damit gefunden. Das ist gut, denn je mehr Druck man sich macht, egal, welcher Herausforderung man sich grade stellen möchte, desto größer wird das Ganze in Gedanken. Irgendwann erscheint einem das alles dann als unlösbares Problem. Das ist bei dir nicht der Fall, aber zumindest ein Problemchen gibt’s ja trotzdem.

Was tun? Eigentlich gibt es ja nur zwei Varianten. Sagen oder nichts sagen. Blöderweise, und das weißt du wahrscheinlich auch, wird dein Körper aller Vorraussicht nach verraten, was los ist. Ein noch vorhandenes Jungfernhäutchen lässt sich ja nicht einfach verstecken. Es ist zwar durchaus möglich, dass es über die Jahre längst eingerissen ist, etwa beim Sport oder durch die Benutzung von Tampons. Sich darauf zu verlassen, ist aber eher keine Alternative.

Ich bin da eher für Ehrlichkeit. Eh immer und auch bei dieser Situation. Ganz unerfahren bist du ja nicht, wie du schreibst. Das heißt, ihr könnt euch auch erst mal auf andere Möglichkeiten des Sex konzentrieren, die nichts mit vaginaler Penetration zu tun haben. Damit erst mal zu warten, ist ja nichts Ungewöhnliches. Wenn ihr dann ein gewisses Maß an Intimität erreicht habt, dann ist, denke ich, ein guter Zeitpunkt, um einfach zu sagen, wie es ist. Da gibt es nichts, wofür du dich schämen müsstest. Unerfahrenheit ist dabei nicht zwangsläufig etwas Negatives, im Gegenteil, du bringst da vielleicht eine Neugier mit, die dein Typ total erfrischend finden kann. Vielleicht hat er auch Spaß daran, dir Neues zu zeigen, und dich bei dieser Reise zu begleiten.

 

Wenn ein Mann ablehnend reagiert, dann ist es nicht der richtige Mann

 

Es kann natürlich sein, dass er erstmal überrascht sein wird. Auch das ist aber kein Beinbruch, bestimmt kann er sich ziemlich schnell an den Gedanken gewöhnen. Und wenn er doch ablehnend reagiert, dann ist er, um ehrlich zu sein ein blöder Kerl, mit dem du sowieso lieber nicht zusammen sein solltest. Wenn es auf der emotionalen Ebene passt, dann sorgt dein Thema vielleicht kurz für Irritation, ist aber kein Grund, die gemeinsame Zeit zu beenden.

Schlussendlich ist das erste Mal jetzt auch nicht wirklich eine große Sache. Zwischen total beschissen und dem romantischen Bed of Roses, das sich im Vorfeld bestimmt einige wünschen, liegen Welten und der Großteil der ersten sexuellen Begegnungen lässt sich irgendwo in der Mitte dazwischen ansiedeln. Danach wird’s auf jedenfall besser, es ist schließlich, um’s mal ganz platt zu sagen, noch kein Sexgott vom Himmel gefallen.