
Johannes, 27, engagiert sich bei Ingenieure ohne Grenzen
Hast du einen persönlichen Bezug zu Ingenieure ohne Grenzen und dem aktuellen Projekt?
Vor dem Projekt hatte ich noch keinen Bezug zu unserem Projekt in Tansania. Aber ganz schnell baute sich eine persönliche Verbindung auf. Alleine schon dadurch, dass ich mitbekomme, wie es den Menschen vor Ort geht. Das erzeugt einfach eine intrinsische Motivation, um unseren Freunden zu helfen.
Wie wurdet ihr in Afrika wahrgenommen? Wie reagieren die Menschen auf euch?
Wahnsinnig liebevoll! Alle waren sehr nett und uns gegenüber aufgeschlossen. Dass wir zuvor ein paar Wörter Swahili gelernt hatten, war oftmals der Eisbrecher und die Stimmung war sehr gut. Was auch immer gut funktioniert hat, war Fußball spielen mit den Schülern. Natürlich wussten die Bewohner, dass wir dort sind, um ihnen zu helfen. Aber es wirkte auch so, als wollten sie ihr Land und ihre Region als freundlichen Gastgeber darstellen. Das haben sie auch geschafft!
Hast du schon viele Auslandsprojekte begleitet?
Letztes Jahr hatte ich die Chance, privat ein Projekt in Uganda zu unterstützen. Das war meine erste Reise nach Afrika. Unser aktuelles Projekt von Ingenieure ohne Grenzen ist allerdings mein erstes Auslandsprojekt, welches ich von A-Z begleite. Dank der Flexibilität im Verein kann ich mir gut vorstellen, die nächsten Projekte zu begleiten und andere zu motivieren. Eine ähnliche Konstellation haben wir derzeit auch bei uns in der Regionalgruppe Köln. Erfahrene Mitglieder teilen ihr Wissen mit den neuen. Das schätze ich sehr.
Wie lange bereitet ihr euch vor, bevor es ins Ausland geht?
Unser Projekt beinhaltet nicht nur die technischen Aspekte, sondern auch Fundraising und Ausreise-Workshops, die uns auf Herausforderungen vor Ort vorbereiten. Von daher ist eine Vorbereitung immer sehr zeitintensiv, für unsere Erkundung zum Beispiel brauchen wir etwa ein Jahr. Wichtig war uns, für die Erkundungen in allen fachlichen Bereichen (Wasser, Sanitär, erneuerbare Energien) und interkulturelle Themen fit zu sein, damit wir vor Ort nicht völlig überrascht werden können.
Was ist das Besondere für dich, wenn du bei einem Projekt mitarbeitest?
Das Besondere ist für mich zu wissen, dass wir den Menschen in der Region geholfen haben. Wenn wir mit unserem Projekt fertig sind, haben wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort etwas Nachhaltiges aufgebaut und sie soweit geschult, dass sie das Projekt unabhängig von unserer Organisation weiterführen können. Es ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Am schönsten wäre es, wenn unsere Freunde in Mashati unser Konzept in ein paar Jahren an einer weiteren Schule durchführen und so weitertragen.
Wie kommt man zu Ingenieure ohne Grenzen? Wer kann da mitmachen?
Mitmachen kann jede und jeder! Wir sind in 29 Großstädten in Deutschland mit Regionalgruppen vertreten. Online könnt ihr nachschauen, ob auch eure Stadt dabei ist. Auf den Seiten der jeweiligen Regionalgruppen könnt ihr den nächsten Infoabend finden oder den Ansprechpartner, den ihr einfach anschreiben könnt. Sowohl in unseren sozialen Inland- und Auslandsprojekte freuen wir uns auch immer über Nicht-Ingenieure, die unsere Arbeit unterstützen möchten. Vor allem im Fundraising- und Kommunikationsbereich freuen wir uns über Menschen, die dort Erfahrung mitbringen.
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Bildquelle: Johannes Hüppe