
Redaktionspanel zu ‚Mein Kampf‘: Beim Lesen wird niemand zum Nazi
Ramona Drosner
„Ich glaube nicht, dass die Veröffentlichung viel ändern wird. Gespannt bin ich allein auf die Kommentare, die Hitlers Gedanken gegenüber gestellt sind. Kommentare, die aufzeigen, wie wenig logisch durchdacht Hitlers Mindset in vielen Punkten ist und wie widersprüchlich seine Ideologie. Trotzdem bleibt ‚Mein Kampf‘ nur ein Buch. Ein Buch, das zwar die Kehrseite der deutschen Geschichtsmedaille zeigt und einem den Blick auf einen Diktator frei gibt. Aber eben auch ein Buch, das Teil der deutschen Vergangenheit ist, nicht Teil der Gegenwart. Viel wichtiger ist doch, dass wir uns selbst daran erinnern, an welchem Punkt Deutschland heute steht. Vielleicht wären wir ohne die dunkle Vergangenheit nie so weit gekommen, dass wir heute auf ein Deutschland blicken können, welches sich ‚Willkommenskultur‘ auf die Fahne schreiben darf. Ein Buch, das eine vergangene Geschichte erzählt, kann den heutigen Zeitgeist nicht killen.“
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