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Sportfotografin Sandra Montanez: „…dann bekommt man das legendäre Foto“

Dass sich Sandra Montañez für einen Beruf entschieden hat, in dem Frauen eher weniger auftauchen, war ihr zu Beginn ihrer Karriere überhaupt nicht bewusst: „Es war damals eine Männerdomäne und ist es auch heute noch. Ehrlich gesagt hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, dass ich oftmals die einzige Frau bei einem Event war. Für mich ist es einfach mein Beruf“, erzählt sie uns.

 

Glücklicherweise hatte sie nie das Gefühl, sich zwischen all den Männern besonders beweisen zu müssen, denn ihre Kollegen respektierten in erster Linie die Qualität  ihrer Arbeit – ein Paradebeispiel dafür, wie die Zusammenarbeit im Job laufen sollte. „Ich glaube, ich wurde von meinen Kollegen immer sehr ernst genommen und respektiert, das müssten sie die Kollegen allerdings selbst fragen. Ich musste mir das aber auch erarbeiten. Ob es einen Unterschied macht, dass ich eine Frau bin? Keine Ahnung.“ Inwiefern ihre Karriere anders gelaufen wäre, wenn sie ein Mann gewesen wäre, kann man natürlich nie eindeutig feststellen. Doch sicher ist, dass sie ihren Beruf als Sportfotografin sehr gut praktiziert haben muss. Ein paar Vorteile hatte es dann aber doch ab und an, als einzige Frau unter Männern zu sein, wie sie uns verrät: „Oft hatte ich sicher auch Vorteile, da mich die Athleten eher wahrgenommen haben. Noch dazu bin ich 183 Zentimeter groß und war selbst Sportlerin in meiner Jugend. Das hat sicher auch geholfen.“

Warum so wenige Frauen sich für diesen Job begeistern, ist für Sandra ein Rätsel. Auch heute gibt es kaum weibliche Bewerbungen auf offene Sportfotografen-Stellen, wie sie uns verrät: „Ich hatte erst jüngst eine offene Fotografenstelle zu besetzen und leider haben sich nur sehr, sehr wenige Frauen beworben. Keine Ahnung, woran es liegt: Daran, dass es zu wenige positive Beispiele und Vorbilder im Business gibt oder daran, dass es auch Wochenendarbeit ist und teilweise physisch sehr anstrengend.“