Sex und SOda: Ich bin die andere Frau

In dieser Kolumne schreibt Mila Bach über die prickelnden und weniger prickelnden Momente im Leben. Diesmal geht es Sex und gemeinsame Momente mit Menschen in (offenen) Beziehungen.

The other woman

Ich war das erste Mal „die andere Frau“ mit 18 Jahren. Ich hatte was mit einem Mann (oder Jungen?), der mir danach sagte, dass er eine Freundin hätte. Aber es sei ja immerhin kompliziert. Anscheinend ist eine komplizierte Beziehung schon Grund genug, um fremdzugehen. Schon damals habe ich mich schlecht gefühlt, ich wollte nicht die verhasste Frau sein, die automatisch Teil eines Seitensprungs wird, auch wenn sie das nicht möchte oder in diesem Fall nicht mal weiß. Danach war ich lange in Beziehungen, habe aber trotzdem gemerkt, dass andere vergebene Männer nichts gegen ein paar schöne Stunden mit mir hätten. Da gibt es diesen einen Kumpel aus meiner Studienzeit, der schon immer eine Freundin hat. Und mit immer, mein ich immer. Ich kenne ihn nicht ohne Freundin. Das hält ihn trotzdem nicht davon ab, mich bei jedem feuchtfröhlichen Abend küssen zu wollen, oder mir zu sagen, wie sehr er auf mich steht. Das hat sich auch bis zum letzten Sommer nicht geändert, nachdem wir nach langer Zeit wieder mal zusammen aus waren. Übrigens, seine Freundin ist mittlerweile seine Verlobte. Ein Drink zu viel und wir rutschen in die früheren Studienzeiten, in denen uns unsere sexuelle Anziehungskraft öfters fast zum Verhängnis wurde. Doch ich bin stark: „Wir werden nicht miteinander schlafen, du hast eine Freundin. Punkt.“ Er wird jedoch nicht der einzige bleiben, der eigentlich vergeben ist.