Sex und SOda: Ich bin die andere Frau

Ich habe keine Rechte

Richtig Fahrt hat meine Karriere als „the other woman“ aber erst in meinen letzten zwei Singlejahren aufgenommen. Ich habe mir angewöhnt, mich mit Männern zu treffen, die in einer offenen Beziehung leben. Klingt für mich erstmal perfekt: Keine Verantwortung, toller Sex, kein emotionaler Stress. Mittlerweile sind mir schon sehr viele Männer begegnet, die eigentlich eine Freundin, oder sogar Ehefrau, zuhause haben. Und ja, eine Zeit lang war das auch sehr gut. Aber nach einer Zeit merke ich ziemlich schnell, dass diese Liaisons viele Nachteile haben. Ich habe in dieser Form von Beziehung keine Rechte. Null. Ich kann nicht abends spontan anrufen und fragen, ob man mich zu einer Ausstellung begleitet. „Sorry, machen heute Filmeabend“, kommt dann zurück. Auch darf niemand von den Herren bei mir schlafen, selbst nicht wenn man nach stundenlangem sehr intimem Sex nichts mehr bräuchte, als einfach nur kuschelnd einzuschlafen. Der Zauber ist am nächsten Tag so und so meist verflogen. Bald beschleicht mich das Gefühl, dass ich eben doch „nur“ die andere Frau bin, die ganz genau wissen sollte, wo ihr Platz ist. Und irgendwann fängt es an, am Selbstbewusstsein zu rütteln.