Erektionsstörung mit Mitte 20 – Warum sexuelle Probleme keine Frage des Alters sind
Mit Mitte 20 voll im Saft – und der Penis streikt? Klingt absurd. Schließlich denkt man: Erektionsprobleme sind was für Opas. Spoiler: Stimmt nicht. Immer mehr junge Männer kämpfen damit, eine Erektion zu bekommen oder zu halten. Was dahintersteckt? Das lest ihr hier.
Trainierst du deinen Penis auf Versagen?
Wenn dein Penis streikt, liegt das selten an mangelnder Lust oder fehlender Attraktivität des Gegenübers. Oft ist der Übeltäter etwas, das du für ganz normal hältst: deinen Pornokonsum und wie du dabei masturbierst. Warum? Du trainierst deinen Körper auf eine Art und Weise, die beim echten Sex nicht mehr funktioniert.
Pornokonsum verändert, wie dein Körper auf Lust reagiert
Fast alle schauen Pornos. Easy verfügbar, einen Klick entfernt, hardcore. Das Problem dabei: Dein Gehirn gewöhnt sich an diese künstliche Überreizung. Es braucht dann immer extremere Bilder, um überhaupt noch in Fahrt zu kommen. Berührungen im echten Leben? Langweilig. Das Reale reicht irgendwann nicht mehr.
Hinzu kommt: Beim Pornokonsum sitzt der Mann verkrampft vor dem Bildschirm und bearbeitet seinen Penis mit festem Druck und mechanischen, meist schnellen Bewegungen. Das Gehirn lernt: So funktioniert Sex. So funktioniert Erregung. Blöd nur, dass Sex mit einem echten Menschen völlig anders abläuft.
Der Penis wird taub – im wahrsten Sinne
Wer beim Masturbieren immer den “Death Grip” nutzt – also extrem fest und schnell zupackt – trainiert sich ein Reaktionsmuster an, das sich kaum auf echten Sex übertragen lässt. Der Penis gewöhnt sich an den starken Reiz. Aber keine Vagina und kein Anus der Welt können den Penis so intensiv stimulieren. Beim Sex mit einer anderen Person spürt man dann weniger, kommt deswegen nicht bzw. baut zu wenig Erregung für eine stabile Erektion auf. Nicht sexy.
Ist das jetzt irreversibel?
Nein, aber es braucht Bewusstsein, Umdenken und konsequentes Training. Und zwar nicht im Sinne von noch härter, noch öfter, sondern achtsamer und langsamer. Stichwort: bewusste Selbstbefriedigung. Ohne Pornos. Mit mehr Körperkontakt, mehr Gefühl, mehr Atmung. Klingt fast esoterisch, ist aber angewandte klinische Sexologie.
Hier ein paar Tipps, wie du deine sexuelle Sensibilität zurückeroberst:
● Mach ’ne Porno-Pause. Das ist der erste und wichtigste Schritt.
● Wechsle deine Technik. Statt fest und schnell lieber sanft, mit wechselndem Tempo.
● Nimm den ganzen Körper mit. Brust, Damm, Innenschenkel – überall sind erogene Zonen.
● Atme! Klingt banal, hilft aber, Erregung bewusster wahrzunehmen.
● Nimm dir Zeit. Kein Quickie vorm Einschlafen, sondern bewusste Selbstliebe.
Dein Penis ist kein Roboter
Sexuelle Probleme mit Mitte 20 sind kein Zeichen von Schwäche oder Versagen deiner Männlichkeit. Sie sind oft die Folge von einseitigem Training. Wenn dein Penis bei Pornos funktioniert, aber beim echten Sex aussteigt, liegt das nicht an dir als Mensch – sondern an dem, was dein Körper gelernt hat. Die gute Nachricht: Du kannst ihn auch wieder umtrainieren. Du musst nicht auf Sex verzichten, sondern deine Art zu fühlen und zu stimulieren neu entdecken. Also, Schluss mit Scham – fang an, dich selbst besser kennenzulernen. Nicht in der Dauerschleife von Pornobildern, sondern mit echter Neugier auf deinen Körper.
Willst du wissen, was hinter deinen Erektionsproblemen steckt? Mach den kostenlosen Online-Schnelltest! Hier geht’s zum Test.
Foto von Ric Rodrigues: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-tatowiert-beten-1278566/