Abi in der Tasche – und dann? Fünf Perspektiven

Lernen, Stress und Prüfungen sind für die meisten Abiturient*innen bald erst einmal vorbei. Aber wie soll es dann weitergehen? Wir haben mit fünf Abiturient*innen gesprochen und Einblick in fünf verschiedene Perspektiven bekommen, die alle auf ihre Weise inspirierend sind. Vor allem sind es aber fünf Perspektiven, die zeigen, dass es in Ordnung ist, auch mal keinen Plan zu haben.

Disclaimer: Der Artikel basiert in Teilen auf den Erfahrungen unserer Autorin.

Ich kann mich noch gut an meine Schulzeit erinnern. Das Abi liegt vor einem wie ein riesiger Berg. Lehrer*innen tun gerne so, als ob es ein Ding der Unmöglichkeit wäre, ihn zu erklimmen. Aber plötzlich war man mitten drin und alles war nur halb so schlimm. Die Talabfahrt lag vor einem, viele von uns haben den direkten und schnellsten Weg genommen. Ich kenne wenige Leute, die ein Freiwilliges Jahr gemacht haben, sich einen Job gesucht haben, im Ausland waren oder kreativ wurden. Die meisten haben direkt mit dem Studium begonnen, ein paar vielleicht noch mit einer Ausbildung.

Vielleicht ist es Zufall, vielleicht liegt es auch nur an den Menschen, mit denen ich zu tun hatte. Aber ich habe irgendwie schon das Gefühl, dass es innerhalb der letzten Jahre normaler geworden ist, erst einmal nicht zu studieren. Die verschiedenen Möglichkeiten werden immer sichtbarer. Es ist toll, einen Plan zu haben – aber genauso spannend ist es, keinen zu haben. Entstehen aus Langeweile bekanntlich nicht die besten Ideen? Wir haben fünf junge Menschen befragt, wie es jetzt nach dem Abi für sie weitergeht.

Luise, 18

„Seit den schriftlichen Prüfungen geht so langsam echt meine Energie verloren und ich bin einfach froh, wenn die beiden Kolloquien geschafft sind. Danach will ich mir erstmal Zeit nehmen und genießen, was es alles so zu genießen gibt: Sonne, Lesen, Freunde, Zelten, Reisen. Ich kann es ehrlich kaum abwarten, wenn der ganze Stress endlich abfällt und ich ab September in Berufsfelder gucken kann, die mal nichts mit Schule zu tun haben! Ich werde wahrscheinlich ein Praktikum auf einem Gnadenhof im Elsass machen. Ich will irgendwo anpacken und helfen.“