Alt durch Essen? Studie warnt vor bestimmten Lebensmitteln

Eine neue Studie  zeigt, dass hochverarbeitete Lebensmittel den Alterungsprozess beschleunigen und die Gesundheit negativ beeinflussen können – selbst bei Produkten, die oft als gesund gelten, wie Frühstückscerealien oder Vollkornbrot. Industrielle Zutaten und Herstellungsverfahren spielen dabei eine Schlüsselrolle: Je stärker ein Lebensmittel verarbeitet ist, desto mehr kann es das biologische Alter erhöhen und langfristig die Gesundheit belasten. Die Ergebnisse stammen von Forschenden des Neuromed-Instituts und der Libera Università Mediterranea. Die Studie belegt, wie stark die Verarbeitung von Lebensmitteln mit dem Alterungsprozess verknüpft ist.

Das biologische Alter beschreibt den tatsächlichen Gesundheitszustand unabhängig vom Geburtsalter. Faktoren wie Blutdruck, Sehvermögen und Beweglichkeit spielen dabei eine wichtige Rolle. Menschen mit einem hohen biologischen Alter leiden häufig an gesundheitlichen Problemen und altern schneller als Gleichaltrige. Die Wissenschaftler*innen nehmen laut t-online an, dass Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren bei verarbeiteten Lebensmitteln direkt auf diesen Alterungsprozess einwirken.

Was hochverarbeitete Lebensmittel auszeichnet

Hochverarbeitete Lebensmittel entstehen durch industrielle Verfahren, die im Haushalt nicht nachzuahmen sind. Solche Produkte enthalten oft gehärtete Fette, hydrolisierte Proteine oder Geschmacksverstärker – Zutaten, die in natürlichen Lebensmitteln normalerweise nicht vorkommen. Dazu zählen abgepackte Snacks, zuckerhaltige Getränke, bestimmte Brotsorten und Frühstückscerealien. Auch vermeintlich gesunde Lebensmittel, wie Vollkornprodukte, verlieren durch intensive Verarbeitung viele Nährstoffe und Ballaststoffe. Diese Produkte stecken oft in Plastikverpackungen, die Chemikalien wie Weichmacher abgeben können, was die Belastung für den Körper zusätzlich erhöht.

Typisch für stark verarbeitete Lebensmittel sind lange Zutatenlisten mit Zusatzstoffen, die in einer natürlichen Küche selten Verwendung finden. Die Studie verdeutlicht: Diese Art von Zutaten und die intensive Verarbeitung beeinträchtigen die Qualität der Lebensmittel und können den Alterungsprozess des Körpers beschleunigen.

Regelmäßiger Konsum und seine Folgen

Die Forschenden analysierten die Ernährungs- und Gesundheitsdaten von über 22.000 Personen und stellten fest, dass regelmäßiger Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel das biologische Alter anheben kann. Dabei wurden mehr als 30 Blutwerte untersucht, die als Biomarker für Entzündungen und den Stoffwechsel gelten. Bei Menschen, die häufig industriell hergestellte Produkte zu sich nahmen, traten vermehrt Entzündungswerte und schlechtere Stoffwechselwerte auf.

Ungesunde Inhaltsstoffe wie Zucker, Salz, gesättigte Fette und Transfette könnten laut den Wissenschaftler*innen besonders für diese Effekte verantwortlich sein. Die Verarbeitung zerstört oft wertvolle Nährstoffe und kann die Zusammensetzung der Darmflora negativ beeinflussen, was wiederum die Verdauung, das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit beeinträchtigt.

Möglichkeiten für ein gesundes Altern

Um den Alterungsprozess zu verlangsamen, empfiehlt die Studie eine bewusste Lebensweise: Eine Ernährung ohne hochverarbeitete Lebensmittel, Bewegung, erholsamer Schlaf und ein achtsamer Umgang mit Stress könnten das biologische Alter positiv beeinflussen. Der Verzicht auf industrielle Produkte und der Fokus auf frische, natürliche Zutaten wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sind zudem zentrale Maßnahmen, um die Gesundheit zu unterstützen und die Alterungsprozesse im Körper zu bremsen.

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Bild: Pexels; CC0-Lizenz